
Nachdem wir eine Woche in Molde fest gesessen sind, wollen wir endlich wieder die schöne Natur und Landschaft bei einer Wanderung erleben. Ausgesucht haben wir uns die Wanderung zur Trollkyrkja in Einesvågen in der Kommune Hustadvika.
Die Trollkirche befindet sich 484 Meter über dem Meeresspiegel, was man deutlich bei dem nicht leichten Aufstieg schnell bemerkt. Der Weg nach oben führt steil durch ein Bachbett das mehr oder weniger Wasser führt. Bei unserem Besuch, es hat natürlich geregnet war alles recht feucht und rutschig. Trittsicherheit und vernünftiges Schuhwerk ist ein Muss. Hat man sich bis oben hin durchgeschlagen , wird man mit einem Erlebnis der besonderen Art belohnt. Die Kyrkja besteht aus drei Marmor- und Kalksteinhöhlen mit unterirdischen Bachläufen und Wasserfällen. Eine vierte Höhle ist eingestürzt und kann nicht mehr besichtigt werden. Der Eingang zur Höhle muss erklettert werden, weil große Steine darin liegen. Wir setzen die mitgebrachten Stirnlampen auf und machen uns auf den Weg. 70 Meter bis zu jener Höhle in der der Wasserfall im hellen Tageslicht bewundert werden kann.
Wer bis dahin noch Kraft in den Beine hat, kann noch ein kleines Stück weiter oben einen idyllischen Angelsee .



Völlig begeistert von der Trollkyrkja machen wir uns nachdem die Drohne wieder gelandet ist an den Abstieg. Der Regen der immer wieder heftig fällt macht das Ganze nicht einfacher und wir sind froh nach gut 1,5 Stunden wieder bei Bruno zu sein.

Wir entschließen uns doch noch einmal in Molde zu übernachten, denn wir haben den Aussichtspunkt vom Varden noch nicht gesehen.
Von hier aus kann man 222 Gipfel sehen, wovon die meisten über 1000 Meter hoch sind. Mit dem Auto dauert die Fahrt von Molde aus 10 Minuten, für die Sportlichen führt der Naturpfad " Der grüne Korridor" vom Zentrum aus nach oben. Am Nachmittag, der Himmel ist richtig sturmschwarz, gehen plötzlich die Sirenen an, das Handy klingelt und vibriert , und ich bekomme den Schreck meines Lebens. In Molde wird der Katastrophenalarm geprobt und Gott sei Dank kein echter Notfall. Herzklopfen hatte ich trotzdem. Bemerkenswert fand ich auch wie die Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes in Reisebussen auf den Varden hochgefahren wurden, rund 15 Minuten die Aussicht genießen durften und dann den Rückweg wieder antraten. Einer Passagiere erzählte mir dass es insgesamt 5000 Menschen an Bord wären. Das wäre nichts für mich!
Nachdem wir unser Ersatzteil endlich haben (Ungeduld ist keine gute Eigenschaft), verlassen wir unseren schönen Platz und wollen die Felsmalereien in Søbstad anschauen.


Hier befinden sich zwei Flächen mit Felsritzungen von insgesamt 17 Figuren. Zuerst erreicht man Das Bild mit einem Wal unter einem kleinen Boot.
Etwas weiter befindet sich dann das größere Feld mit Walen und Vögeln.
In der Steinzeit war Søbstadklubben eine Insel und die Ritzungen befanden sich in Wassernähe. Durch das Abschmelzen des Eises und die damit verbundene Landhebung befinden sich die Ritzungen heute 12,5 - 16 m über dem Meeresspiegel. Dadurch kann man das Alter der Felsritzungen auf ungefähr 6000 Jahre bestimmen. Obwohl wir nicht allzuviel Informationen gefunden haben, hat sich der kleine Spaziergang trotzdem gelohnt.
Und dann wird es wieder militärisch. Das Fort Kvalvik ist eines der besterhaltenen deutschen Küstenforts aus dem 2. Weltkrieg in Norwegen. Während des Krieges befand sich hier außerdem eine U-Boot Basis. Viele der Bunker können auch von innen besichtig werden, weshalb es sich empfiehlt eine Taschenlampe dabei zu haben.


In dieser Stellung war eins der 4 Hauptgeschütze montiert.
Es war am Pivotzapfen mitten in der Stellung befestigt.
Die Kanone war belgisch und wurde von der belgischen Armee 1934 in Gebrauch genommen.
Eine kleine Anzahl wurde von Deutschland übernommen, hauptsächlich zur Küstenbefestigung.
In Norwegen befanden sich nur drei Stück, davon zwei in Küstenforts in Larvik und eine hier in Kvalvik Fort.




Wir verbringen viel Zeit auf diesem ehemaligen Militärgelände und betrachten mit Staunen und Gruseln was die Geschichte hier geschrieben hat.
Trotz der Kriegsartefakte die überall zu sehen sind , ist dieser Ort sehr idyllisch , denn Mutter Natur hat alles einwachsen lassen und vielem den Schrecken genommen.
Unser Platz für die Nacht ist der Parkplatz des Forts, den wir am Abend für uns alleine haben. Das ist die Gelegenheit die Außendusche zu nutzen. So stehe ich im Evakostüm draußen unter der Dusche und werde von einem Reh neugierig beobachtet. Nach einer sehr ruhigen Nacht verlassen wir am Morgen das Fort und machen uns auf nach Sunndal. Dort nämlich haben sich die Einheimischen das Ziel gesetzt die längste Steintreppe der Welt zu bauen. Das wollen wir natürlich sehen.

Haben wir sonst immer kühle Temperaturen, so ist es an diesem Tag sonnig und richtig warm. Die Wanderung soll nicht mehr als 1,5 Stunden bis zum Gipfel dauern, denn es sind ja nur wenig mehr als ein Kilometer.
Wie man sich doch täuschen kann... das Treppensteigen entpuppt sich als äußert mühsam und schweißtreibend. Es dauert nicht lange und wir sind total durchgeschwitzt. Am ersten Plateau kann man sich in den erfrischenden Wassernebel des Vinnu stellen und ein wenig abkühlen, aber dann geht´s auch schon weiter nach oben. Aber mir ist recht schnell klar, dass ich den Gipfel nicht erreichen werde. Beim dritten Plateau streiche ich die Segel und gebe auf.
Ich kann euch auch nicht sagen was schlimmer ist, die Treppe rauf oder runter. Mit einem dicken , schmerzenden Knie kommen wir bei Bruno an, und ich hab erstmal genug. ;0)))
Unser Plätzchen für das Wochenende finden wir in Oppdal bei der Curling-Halle auf einer riesigen Schotterfläche.
Was wir hier anstellen erzähl ich im nächsten Blog ;0))
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