Polarkreis Norwegen

Veröffentlicht am 13. Juli 2025 um 11:14

In Oppdal stehen wir über´s Wochenende auf dem Parkplatz des ansässigen Curlingclubs. Eingerahmt von Bergen deren Gipfel noch schneebedeckt sind sitzen wir Sonntagmorgen draußen in der Sonne und feiern mit Kaffee und Kuchen Thomas Geburtstag.

Nach guten drei Stunden verabschiedet sich die Sonne und der Himmel verdunkelt sich wieder, was aber nicht schlimm ist denn am Sonntag wird gearbeitet. So verbringen wir den Rest des Tages mit Blog schreiben und Video schneiden. 

Am Montagmorgen kaufen wir in Oppdal alles für einen schönen Grillabend ein und machen uns auf den Weg in Richtung Trondheim.

Unterwegs sehen wir norwegische Klimaaktivisten ...

Auf dieser Straße liegen die Schafe in aller Selenruhe und lassen sich durch uns überhaupt nicht stören. Anscheinend herrscht hier wenig Verkehr, oder die Schäfchen sind besonders abgebrüht ;0)))

Wir haben auch das Glück ein Rentier oder auch Karibu zu beobachten. 

Unser Nachtlager schlagen wir am Baklidammen auf. Leider müssen wir auch den Grillabend verschieben denn wie könnte es auch anders sein, es regnet. Aus Frust mampfen wir den restlichen Kuchen und die Sahne restlos weg, und müssen bevor wir platzen noch ein wenig spazieren gehen. Eine Runde um den See baut zwar nicht die Anzahl an Kalorien ab die wir gefuttert haben aber der gute Wille zählt ja auch. 

Das Abenteuer Trondheim, auf das ich mich richtig gefreut habe geht mächtig  in die Hose.

Ich liebe ja die norwegischen Autoren wie   .... Jo Nesbø mit seinem Ermittler Harry Hole oder auch  Jostein Gaarder mit seinem weltberühmten Buch Sofies Welt .  Natürlich gibt es noch viel mehr aber das wisst ihr selbst.

Auf jeden Fall sind wir auf der Suche nach einem Parkplatz stundenlang durch Trondheim gefahren und haben noch nicht mal außerhalb etwas gefunden. Auf dem bezahl Parkplatz für Wohnmobile sind wir von drei Mitarbeitern empfangen worden, die anstatt abzukassieren uns einen Zettel in die Hand drückten mit der Bitte, den Quellcode zu scannen und zu buchen und dann nach einer Stunde wieder zu kommen und einzuchecken . Wie Bitte ??? Ist das euer Ernst. Warum kassiert ihr nicht die Parkgebühr und lasst uns rein, Platz hat es genügend. Unsere Nerven liegen blank, ich erzähl jetzt auch nicht alle Enttäuschungen die wir hatten. Schlussendlich sind wir zu dem Lebensmittelgeschäft gefahren in welchem die Post-Nord eine Filiale hat, und unser Paket ankommen soll. Ich habe mir einen schönen Fotorucksack ausgesucht um während unseren Wanderungen bei Bedarf auch mal das Objektiv wechseln zu können. Schon beim Betreten des Ladens hab ich ein komisches Gefühl und es trügt nicht. Die Adresse wurde nicht richtig angegeben was bei "Postlagernd" in Norwegen extrem wichtig ist. So konnte das Paket nicht zugeordnet werden und ging direkt zurück an den Absender. 

Mir ist nur noch nach heulen zumute. Das ewig schlechte Wetter, das Theater in Trondheim, irgendwie hat die Welt sich gegen mich verschworen. 

Jammer , Heul, Buuhhhuuuu....

Wir verlassen Trondheim am späten Nachmittag und fahren nach Levanger um dort die Nacht zu verbringen.  Und , ach ja , es regnet.

Die Nacht verbringen wir auf einem Waldparkplatz weit außerhalb und können erstmal das Erlebte sacken lassen.

Am nächsten Morgen geht die Fahrt weiter nordwärts bis wir in Nammsskogan zur Kaffeezeit an einem Badesee einen herrlichen Platz finden und Kaffeepause machen.

Die Miezen werden gelüftet und langsam wird auch die Stimmung wieder besser, nicht zuletzt durch den Kaffee mit Sahnehaube ;0))

 

Nicht weit von diesem schönen Ort liegt  "Das Tor zu Nordnorwegen" (deutsch) bzw. "Porten til Nord-Norge" (norwegisch) ist ein bekanntes Wahrzeichen, das die Grenze zwischen den Regionen Trøndelag und Nordland in Norwegen markiert. Es handelt sich um einen Torbogen, der die E6 überspannt und ein stilisiertes Polarlicht darstellt. Der Ort wird oft als "Nordlandsporten" oder "Nordlandtor" bezeichnet und bietet Besuchern einen Rastplatz, Souvenirladen und Kiosk.

Ab jetzt sind wir im nördlichsten Landesteil Norwegens welcher am Europäischen Nordmeer und der Barentssee liegt. Nord-Norge setzt sich aus den Provinzen Nordland, Troms und Finnmark zusammen. Die größten Städte von Süden nach Norden sind Mosjøen, Mo i Rana, Bodø, Narvik, Harstad, Tromsø, Alta und Hammerfe. 

Für uns geht´s zunächst nach Sandnessjoen wo wir die Helgelandbrücke überqueren und in einer traumhaften Landschaft uns wiederfinden. Wir sind auf der Insel Alsta.

Von Sovik aus geht´s mit der Fähre nach Heroy , das erstaunliche ist dass das Übersetzen nichts kostet, was unserer Reisekasse sehr gelegen kommt. Nach 30 Minuten geschaukel kommen wir am gegenüberliegenden Ufer in Heroy an, und was soll ich sagen... Es ist sofort alles wunderschön. Das Wasser zwischen den Inseln schimmert türkisfarben und würde nur ein wenig die Sonne scheinen hätte man Karibik-Feeling. In Landvinsøya verbringen wir eine sehr windige Nacht, allerdings auf einem wunderschönen Stellplatz mit nur einem Nachbarn.

Die einzelnen Inseln sind mit Brücken verbunden und wir erkunden die gesamte Gegend bis wir in Bjørn wieder mit der Fähre nach Sandnessjøen zurückfahren, wieder über die Helgelandbücke auf´s Festland.

183 km weiter erreichen wir den Polarkreis in Norwegen, der dann doch mehr hermacht als die zwei in Schweden.

Die Polarkreise sind zwei Breitenkreise um die Pole der Erde, die sich in der Nähe von Gebieten befinden in welchen man die Mitternachtssonne und die Polarnacht erleben kann. Der Polarkreis in Norwegen verläuft etwas nördlich von 66 Grad nördlicher Breite.

 

Eine Linie, die wegläuft

„Die meisten Leute wissen nicht, dass sich der Polarkreis in Wirklichkeit bewegt. Jedes Jahr verschiebt er sich um etwa 14 Meter“, sagt Elias Andersson, Leiter des Arctic Circle Center. Um es klar auszudrücken: Der Polarkreis als Breitengrad auf der Karte bleibt an seiner Position, während es der magnetische Nordpol ist, der sich bewegt.

Als 1990 das Arctic Circle Center gebaut wurde, um Besucher des Saltfjellet-Bergzugs in Nordnorwegen zu empfangen, glaubte man, dass der Polarkreis genau durch die Mitte des Gebäudes verläuft. Aber da er ständig in Bewegung ist, ist sein eigentlicher Standort jetzt weiter nördlich.

„Der Magnetpol wird bis zu den Lofoten nach Norden wandern, bevor er sich wieder nach Süden bewegt. Es wird etwa 40.000 Jahre dauern, bis er wieder die Mitte des Besucherzentrums erreicht“, sagt Elias.

In anderen Worten: Der magnetische Nordpol macht eine lange und langsame Reise durch Norwegen. Die gesamte Strecke führt von Brønnøysund im südlichen Teil der Provinz Nordland bis nach Moskenes im Norden – das sind insgesamt 267 Kilometer!

                                                                                                                                                                                                                     Quelle visitnorway

 

Wir haben das Glück in der Zeit am Polarkreis zu sein wenn die Sonne nicht untergeht. Das heißt wir erleben den Polartag an dem die Sonne 24 Stunden scheint, ihren tiefsten Stand über dem Horizont erreicht aber nicht untergeht sondern wieder steigt. 

Die Dauer des Polartages variiert je nachdem wie nah man sich an den Polen befindet. An den Polen selbst kann der Polartag bis zu sechs Monate dauern. Der Polartag hat aber nichts mit der Mitternachtssonne zu tun, hierbei scheint lediglich um 24.00 Uhr noch die Sonne.

 

Nur wenige Kilometer entfernt auf einem Parkplatz verbringen wir die hellste Nacht unseres Lebens bevor es nach Saltstraumen zum stärksten Gezeitenstrom der Welt geht. So zumindest kann man es nachlesen.

Wenn man die volle Kraft des Mahlstroms erleben möchte, empfiehlt sich ein Besuch um den Voll- oder Neumond wenn der Gezeitenunterschied am größten ist.

Durch die Gezeiten zwischen dem Saltfjord und dem Skjerstadfjord entsteht der Strom, wobei sich das Wasser (400 Millionen Kubikmeter) in jeder Tide , also alle sechs Stunden mit großer Kraft durch die Meerenge presst.

Wie man dem Strom unschwer ansieht ist bei unserem Besuch weder Voll- noch Neumond , und alles gestaltet sich eher verhalten. Ein älterer Mann der wie wir den Gezeitenstrom besucht erzählt uns , dass beim Versuch den Strom zu durchschwimmen schon einige wagemutige Schwimmer ihr Leben im Strom verloren haben. Also ehrlich, was bewegt einen sowas zu tun? ...

Außerhalb von Bodø verbringen wir das Wochenende bevor es weiter auf die Lofoten geht.

Aber das erzähl ich im nächsten Blog.

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