
Die neue Woche startet eisig, denn wir besuchen den Gletscher Boyabeen der in Fjærland, etwa 30 Autominuten von Sogndas entfernt liegt.
Der Boyabreen-Gletscher ist ein Seitenarm des mächtigen Jostedalsbreen-Gletscher, sein höchster Punkt liegt über 1700 Meter über dem Meeresspiegel, sein tiefster Punkt bei ca. 600 Meter. Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Gehminuten zum Gletschersee und dem faszinierenden Anblick des Gletschers. Wir müssen allerdings eine Regenpause abwarten bevor wir losziehen können.




Dann endlich kommt die Sonne raus und der Boyabreen zeigt sich in seiner ganzen Schönheit. Hellblau schimmert das Eis, das sich vom Gipfel ins Tal zieht. Wild und rau, aber präsentiert er sich und wer genau hinhört , hört ihn flüstern. Während wir noch am Filmen und Fotografieren sind , geht ein wirklich lautes Krachen durch das Eis, und ich habe die Hoffnung dabei sein zu dürfen wenn der Gletscher kalbt. Leider ist es beim Krachen geblieben und keine Eismasse hat sich gelöst. Dafür kommen uns auf dem Weg zurück zum Parkplatz ein Gruppe von fröhlichen Frauen entgegen, alle in Badekleidung und bereit im Gletschersee zu schwimmen. Wow... an diesem Tag sind die Temperaturen im einstelligen Bereich !
Nur 14 Autominuten oder 11 km um den Berg herumgefahren, kommen wir zu einem weiteren Arm des Jostedalsbreen-Gletschers, dem Supphellebreen-Gletscher. Für mein Empfinden ist dieser Arm nicht annähernd so groß wie der zuvor gesehene , aber genauso schön.
Der Gletscher ist in einen oberen und einen unteren Teil geteilt, weil sich dazwischen ein unvergletscherter Teil befindet. Der Supphellebreen reicht bis auf eine Höhe von 60 Meter über dem Meeresspiegel.



Auf unserem Weg in Richtung Norden kommen wir in Loen vorbei, und dem für sein türkisblaues Wasser bekannter Lovatnessee. Auch den Aeshafossen kann man von hieraus erwandern. Wir lassen die Drohne in die Luft um das Farbenspiel des Sees aus der Luft zu sehen, und währenddessen bekommen wir tierischen Besuch.



Und dann geht`s für uns ins Hochland. Die Straße 15 bring uns hoch hinaus, vorbei an zugefrorenen Bergseen und herrlichen Schneelandschaften. Was wir für ein Glück haben, das alles erleben und bereisen zu dürfen. Beim Anblick solch schöner Landschaft können wir nur dankbar sein. Eigentlich wollten wir auf dem Hochplateau übernachten, aber ein heftiger Sturm mit Windböen und Schneeregen lässt uns schnell die Flucht ergreifen. Nochmal Seekrank in Bruno, darauf hab ich nun wirklich keine Lust mehr ;0))


Den Ort Geiranger haben wir Bewusst ausgelassen, denn von dem ursprünglichen Ort ist leider nicht mehr viel zu sehen, dafür alles was das Herz der Touristen und Reisenden begehrt. Eine besondere Touristenattraktion ist die Fahrt mit der Fähre Hellesylt oder einem Postschiff der Hurtigruten. Vom Wasser aus sind die Wasserfälle " Die sieben Schwestern " wesentlich besser zu sehen.
Der Blick auf den Geiranger Fjord entschädigt für das ewig schlechte Wetter. Um diesen Ausblick genießen zu können sind wir ohne Stopp durch Geiranger durch , die Adlerstraße mit ihren elf Haarnadelkurven nach oben gefahren zum Viewpoint Ørnesvingen....
An den steilen Abhängen des Fjords sind noch einige, heute verlassene, Bauernhöfe, teils in schwindelerregender Höhe, zu sehen, welche meist an vor Schnee- und Steinlawinen sicheren Orten erbaut wurden. Manche der heute teilweise restaurierten Gehöfte und Almhütten waren früher nur über Leitern zugänglich. Dennoch lohnte sich die Landwirtschaft damals in dieser Gegend, da durch das milde Klima mit im Sommer bis fast 20 Stunden Sonneneinstrahlung am Fjord sogar südländische Früchte, wie Aprikosen, geerntet werden konnten. Heute zählen die Höfe zu den wichtigsten kulturhistorischen Stätten der Region. Die Organisation „Freunde des Storfjords“ sorgt mit großem Engagement dafür, dass diese Höfe restauriert und erhalten werden konnten.
Quelle Wikipedia
...
Während unseres Aufenthaltes am Viewpoint lernen wir ein schwedisches Ehepaar kennen, die so begeistert von unserem Bruno sind, das Sie uns eine Dose Bier aus ihrer Heimatstadt Mariestad schenken. Wie süß, dankeschön.
Die Nacht verbringen wir neben dem Oppskredtunnelen, d.h. die Straße die neben dem Tunnel läuft , hat mehrere Ausbuchtungen in die genau ein Wohnmobil passt. Bis zum Abend sind auch alle belegt. Das freundliche Ehepaar hat sich die Bucht hinter uns geschnappt, und wir schreiben noch eine Weile miteinander via Instagram.
Am nächsten Morgen fahren wir in Eidsdal auf die Fähre und legen wenige Minuten später in Linge am Fährhafen an. Vorbei an der herrlichen und immer wieder wechselnden Landschaft Norwegens fahren wir wieder ins Hochland um an die Trollstigen zu kommen.



Vorbei an schneebedeckten Berggipfeln, schroffen Felsen und tausendundeinem Wasserfall gelangen wir an die Trollstigen oder auch bekannt als Trollleiter. Die wohl bekannteste Serpentinenstraße Norwegens mit elf Haarnadelkurven. Sie ist Teil der Landschaftsroute Geiranger-Trollstigen und verbindet Andalsnes mit Valldal. Leider ist zum Zeitpunkt unseres Besuchs der Trollstigen wegen einer Gerölllawine die große Teile der Straße verschüttet hat , gesperrt. Aber wir können bei den Aufräumarbeiten zuschauen. Wir beobachten einen Hubschrauber der unermüdlich Wasser an einem nahe gelegenen Bergsee holt, und Geröll aus dem Fels spült. Das ist mindestens genauso spannend wie die Stigen zu fahren.




Nach diesem Abenteuer müssen wir einen großen Teil der Strecke wieder zurück fahren. Bei der Gelegenheit lassen wir die Drohne noch einmal in die Luft und fahren dann weiter zum Skigebiet in Overøye, das außerhalb der Skisaison fast verlassen wirkt. Einzig die vielen Ferienhäuser erzählen eine andere Geschichte. Auch unsere Wasserpumpe will andere Wege gehen und verabschiedet sich von uns. Gott sei Dank haben wir jede Menge leere Wasserflaschen die wir mit unserer Tauchpumpe direkt aus dem Frischwassertank befüllen können.
So ist der Morgenkaffee und das Waschen gesichert. In Molde finden wir in einem Wandergebiet einen Parkplatz auf einer großen Schotterfläche, an dem das Übernachten auch erlaubt ist.
----------------Jensgurilia, 6429 Molde, Norwegen-----------------
In Molde selbst, so verrät uns Google können wir bei Biltema eine neue Wasserpumpe kaufen. Gesagt, getan, Pumpe gekauft und mit kleinen Schwierigkeiten und viel Gefluche eingebaut. Auch die Mädels können hier nach Herzenslust die Freiheit genießen.
Irgendwie scheint es jedoch als ob alles kaputt gehen will, auch die Batterien machen Schwierigkeiten und über YouTube haben wir auch viele hilfreiche Tipps erhalten an was es liegen könnte. Und als ob das nicht genug wäre , stellt sich bei einem Lichtercheck heraus dass das Bremslicht nicht funktioniert. Wäre es einfach nur die Birne würde ich es nicht erwähnen, aber es liegt an einem kaputten Schalter. Unser Lieblingsmechaniker in Deutschland gibt uns die Seriennummer des Ersatzteils und wir können es in einer Mercedes Benz Werkstatt in Molde bestellen. Lieferdauer ca. eine Woche, doof aber nicht zu ändern.
Wir sitzen also fest, können uns aber nicht beschweren, denn der Platz ist wirklich schön und auch das Wetter meint es einmal gut mit uns.



Diese tolle Hollywood-Schaukel haben wir bei einem Spaziergang durch das nahe gelegene Wandergebiet gefunden , und natürlich sofort Probe geschaukelt. Als wir zurück kommen erleben wir eine super Überraschung; Auf dem Parkplatz steht neben uns ein großes Expeditionsmobil und als wir näher kommen springt ein Mann heraus und begrüßt uns herzlich.
Kai Knoll , hat uns auf YouTube entdeckt, und spontan beschlossen uns zu helfen. Sein Ex-Mo ist eine fahrende Werkstatt und er selbst ist Mechaniker der vor zwanzig Jahren nach Norwegen ausgewandert ist ( zu sehen in der TV- Show " Die Auswanderer" ). Und so kommt es, dass die zwei am Nachmittag Bruno genau unter die Lupe nehmen, alle Leitungen durchklingeln und die Batterien prüfen. Zwischendurch trinken wir Kaffee und Tee, und Kai erzählt und von sich... Er arbeitet nämlich 6 Monate in Norwegen, um dann den Winter in Spanien oder wo auch immer die Sonne scheint zu verbringen. Spontan verabreden wir im Winter eine Tour durch Marokko gemeinsam zu fahren.
Am Abend werden wir noch zu einer Bootsausfahrt eingeladen die wir sehr gerne annehmen. Entlang der Atlantikstraße, vorbei an dem alten Schiffwrack , unter der ersten Brücke durch und das ganze bei Abend- oder besser Nachtsonne. Atemberaubend...



Kai erzählt uns von sich und seiner Arbeit mit der mobilen Werkstatt. Wenn Ihr also durch Norwegen reist und Probleme bekommt könnt Ihr gerne Kai kontaktieren und er wird Euch helfen. Hier mal die Kontaktdaten...

Sollte jemand auch Interesse daran haben mit Kai eine Tour zu fahren, oben melden.
Und so geht ein schönes Wochenende zu Ende, wir verabschieden uns wollen aber unbedingt in Kontakt bleiben.
Zurück in Molde treffen wir uns mit Thomas der ebenfalls auf Reisen ist , trinken gemütlich Kaffee und quatschen über Gott und die Welt. Auch Thomas würde sich der Marokko-Tour anschließen und es scheint als ob ein großes Abenteuer im Entstehen ist. Natürlich bleiben auch wir in Kontakt.
Dann kommt der ersehnte Anruf, unser Ersatzteil liegt zur Abholung bereit.
Nachdem wir den Schalter abgeholt , und unsere Vorräte aufgefüllt haben kommen wir endlich weiter.
Wie es weiter geht...
Bleib dran, im nächsten Blog erzähl ich es.
Kommentar hinzufügen
Kommentare