

Wir verlassen den tollen Platz in Hemsö mit einem breiten Lächeln im Gesicht, denn wir haben einen Elch in freier Wildbahn gesehen und fotografiert. In unserem Reiseführer wird eine Elchsichtung als eher unwahrscheinlich beschrieben, da diese Tiere sehr scheu sind. Wir hatten großes Glück.
Im Nationalpark Skuleskogens wollen wir wandern gehen, also machen wir uns auf den Weg und fahren rund 77 km . Nach der Högakustenbron oder auch High Coast Bridge die wirklich imposant aussieht machen wir eine kurze Pause, essen eine Kleinigkeit und können auch unseren Müll loswerden.

Die Högakustenbron oder auf deutsch Hochküstenbrücke ist eine Hängebrücke die über den Fluss Angermanälven führt. Die 19997 eröffnete Brücke ist das zweithöchste Bauwerk Schwedens. Die maximale Stützweite der Brücke beträgt 1210 m und ist damit fast ebenso lang wie die Golden Gate Bridge. Die lichte Höhe beläuft sich auf 40 m, die Gesamthöhe auf 186 m bei einer Gesamtlänge von 1867 m und einer Breite von 17,8 m.
Leider hat es Bindfäden geregnet und keiner wollte ernsthaft aussteigen um zu fotografieren.

Der 1984 eingerichtete Nationalpark Skuleskogen mit einer Gesamtfläche von 2360 Hektar liegt in einer bergigen, sehr abwechslungsreichen Küstenregion an der Ostsee südlich von Örnsköldsvik. Die Höga Kusten ( hohe Küste ) genannte Region liegt dort, wo in der letzten Eiszeit das Inlandeis am dicksten und somit das Land am weitesten nach unten gedrückt wurde. Nach dem Abschmelzen des Gletscher stieg das Land auf und es entwickelte sich diese sehenswert Landschaft.





Es existieren 30 km markierte Wanderpfade (inklusive des Weitwanderweges Höga kustenleden, der durch das Gebiet führt mit kostenlosen, frei zugänglichen Übernachtungs- und Rasthütten.
Über schwieriges Gelände geht es rund 456 hm nach oben zu diesem atemberaubenden Canyon, den wir leider nicht durchschreiten dürfen, da die Gefahr von herabstürzenden Steinen und Felsblöcken zu groß ist. Hier zu stehen und diesen Anblick genießen zu dürfen, macht mich unendlich glücklich. Auf dieser Wanderung fängt es immer wieder an zu schneien, bis wir am Gipfel angekommen in einen wahren Schneesturm umschlägt. Also machen wir uns relativ schnell wieder an den Rückweg, der bekanntlich immer schneller ist als der Hinweg. Inzwischen sind die Wege richtig nass und rutschig, wobei Wege maßlos übertrieben ist. Wir steigen über Wurzeln und Steine und nur selten haben wir einen richtigen Weg. Bei Komoot wird die Wanderung als "schwierig" bezeichnet, weil eine gute Grundkondition und Trittsicherheit sowie alpine Erfahrung notwendig sind. ( In unserem YouTube-Video haben wir große Teile unserer Wanderung aufgenommen. Schaut gerne mal vorbei. )
Zurück am Parkplatz sind wir nicht nur froh ohne Verletzungen durchgekommen zu sein, wir sind auch klatschnass. ;0)))
Über den Muskelkater am nächsten Tag wollen wir jetzt nicht reden ;0)))
Auch unser Einkaufserlebnis im Fjällräven Outlet wird an dieser Stelle keine große Erwähnung finden. Wir waren drin, haben alles angeschaut , und waren doch einigermaßen über die sehr teuren Artikel ( auch im Outlet-Bereich ) enttäuscht. Naja , wir haben dann doch jeder eine Wanderhose gekauft, allerdings von einem anderen Hersteller.
Im schwedischen Husum finden wir einen Strandparkplatz wo wir die Nacht verbringen. Mit Blick auf die Ostsee machen wir einen mini Strandspaziergang, jedoch nur sehr kurz weil es wieder anfängt zu schneien und 3C° Außentemperatur nicht sehr einladend sind. So machen wir es uns im Bruno gemütlich und fahren am nächsten Morgen auch schon wieder weiter.
Und dann passiert das, worüber wir uns immer amüsieren wenn andere Vanlifer davon berichten...
Die Polizei zieht uns zu einer allgemeinen Verkehrs- und Alkoholkontrolle auf der Autobahn raus. Eine junge Polizistin möchte Fahrzeugpapiere und den Führerschein sehen, befragt uns nach unserem Reiseziel, und wir erzählen im Gegenzug das wir in Bruno leben und auf Reisen sind. Sie meinte nur :" What a life". Ja , wir haben ein schönes Leben. Nachdem Thomas noch ins Röhrchen pusten musste (natürlich 0,0‰ ) sind wir auch schon wieder auf der Straße.

In Hamnviken Öjebyn stehen wir direkt an einem herrlichen Badesee der im Sommer sicherlich rege besucht wird , allerdings nur für eine Nacht, denn ich habe Bedarf an heißem Wasser und Saunagängen angemeldet ( HiHiHi ). Im Erlebnisbad Nordpoolen in Boden ist das alles zu haben, und da will ich hin. Nordpoolen ist ein relativ kleines Bad, jedoch mMn sehr schön gestaltet. Es gibt ein großes Schwimmerbecken in dem man seine Bahnen schwimmen kann, ein Babybecken , ein kleines Außenbecken das an ein kleineres Becken mit Strudelgang angrenzt. Das hat mit sehr gut gefallen. Außerdem hat es nach Geschlechtern getrennte Saunen und ein Dampfbad. Von mir 5 Sterne , ich hatte eine sehr gute Zeit da.
Das soll mit anschließend noch zu Gute kommen, denn als wir in Bode getankt haben und weiter wollen streikt unser Bruno.
Diese Problematik hatten wir auf Island schon, vielleicht erinnert sich noch jemand daran. Also das Problem liegt darin, dass man den Zündschlüssel weder abziehen noch drehen kann um zu starten. Beim letzten Mal war es ein Kabelbruch an der Lichtmaschine.
Wir rufen also den ADAC an damit die jemanden schicken der uns zur nächsten Werkstatt abschleppt. So der Plan...
Unser Erstkontakt hat scheint noch nicht lange in diesem Zweig zu arbeiten, denn die Unsicherheit ist während des Telefonats deutlich zu spüren. So ist es nicht verwunderlich, dass Angaben falsch eingetragen sind, wie wir auf der Email sehen die uns direkt im Anschluss zugesendet wird. Wir antworten ebenfalls per Email um alles richtig zu stellen. Nach einem weiteren Gespräch mit dem Mitarbeiter wird uns versichert, das Hilfe in ca 90Minuten kommt. Nach einer Stunde ruft ein anderer Mitarbeiter an , um uns in Kenntnis zu setzten, das wir in Vorkasse treten müssen bevor überhaupt etwas geschieht. Wie bitte ? Wir warten seit einer Stunde, warum wird das nicht direkt beim ersten Kontakt besprochen und in die Wege geleitet ? Also warten wir darauf das wir eine Zahlungsaufforderung des schwedischen Partnerclubs bekommen um diese Zahlung zu leisten. Wir ärgern uns nicht darüber etwas bezahlen zu müssen, sondern darüber wie schlecht der ADAC das managt . Die Zeit vergeht, wir bekommen keinen Link und melden uns nochmal beim Automobilclub. Der inzwischen dritte Mitarbeiter vergreift sich uns gegenüber dann auch noch im Ton und meint äußert genervt :" Wir sollen eben Geduld haben !" ...
Nach gut 2,5 Stunden hören wir ein deutliches Klicken, der Schlüssel lässt sich wieder drehen und wir können starten. Ach ja, der Link mit der Zahlungsaufforderung kam auch nicht. So beschließen wir selbst eine Werkstatt zu suchen. In Lulea finden wir einen Bosch-Service bei dem wir auf dem Hinterhof stehen dürfen und selbst nach dem Problem schauen können. Wie sich herausstellt ist der Bosch-Service für Einspritzanlagen und eher nicht für uns geeignet, aber das Personal ist super freundlich und hilfsbereit. Danke dafür.
An was es jetzt liegt oder gelegen hat, erläutert Thomas im Video, mir fehlt das technische Verständnis. Auf jeden Fall müssen wir alle zwei Tage die Batterie laden um dieses Problem zu umgehen. So oder ähnlich ;0)))



Zuerst verewigen wir uns am Polarkeis Napariiri
Der nördliche Polarkreis verläuft durch Schweden. Er beginnt in Finnland, verläuft weiter durch Schweden und endet in Norwegen. Die Region nördlich des Polarkreises in Schweden, Finnland und Norwegen wird auch als Lappland bezeichnet.
Die Schilder die den Polarkreis kennzeichnen stehen in einer unspektakulären Parkbucht, die Platz für ein Paar wenige Autos bietet. Aber der Moment , hier unseren Sticker an zubringen ist schon etwas ganz besonderes für mich.
In Jokkmokk verbringen wir die Nacht an einem kleinen Golfplatz der um 23.00 Uhr noch besucht ist, weil es noch immer taghell ist. Am Abend klopft es an der Tür, ich gehe nach draußen und lernen einen sehr freundlichen Holländer kennen. Wir unterhalten uns auf deutsch und so erfahre ich dass mein Gegenüber früher Rheinschifffahrer war und jetzt seit 30 Jahren in Jokkmokk lebt. Er erzählt mir über Land und Leute und hat sichtlich Freude daran wieder einmal deutsch zu sprechen. Vielen Dank für das nette Gespräch und die vielen Informationen.
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