Wir brauchen Strom, denn uns ist ein dummer Anfängerfehler passiert. Bei schlechtem Wetter haben wir über viele Stunden den Wechselrichter laufen lassen und uns damit die Batterien leer gezogen. Also volle Aufmerksamkeit auf einen Stellplatz mit Stromanschluss. Den ersten finden wir in Flix, doch leider funktionieren die Stromsäulen nicht. Weiter nach Garcia, dieser Platz wäre auch sehr schön gewesen , doch leider sind die Parkflächen von den umstehenden Bäumen sosehr eingewachsen, dass wir nicht hineinpassen. Weder der Baum noch unser Bruno soll leiden und deswegen fahren wir weiter und landen letztendlich in Asco. Neben dem Sportplatz mitten in einer Wohngegend liegt der Stellplatz mit allem Service. Da wir erneut Wetterwarnungen über´s Handy bekommen (Achtung Starkregen) , bleiben wir hier für zwei Nächte, laden die Batterien und Arbeiten am Blog und Video.
Am Dorfrand von Canet lo Roig stehen zwei ganz besondere Bäume die wir uns unbedingt anschauen wollen...
Olivos Milenarios ist eine Bezeichnung für Olivenbäume die mindesten 1000 Jahre alt sind. Ihr hohes Alter verleiht ihnen eine beeindruckende und majestätische Erscheinung. Die verdrehten, knorrigen und voluminösen Stämme mit ihren Hohlräumen sind ihr Markenzeichen und zeugen von Jahrhunderten des Wachstums und der Widerstandsfähigkeit.
Könnten diese beiden erzählen was sie so erlebt haben, ein jeder würde sprachlos staunen.
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Vor 1000 Jahren, also um das Jahr 1025, befand sich die Welt in einer Phase des Frühmittelalters. In Europa war das Christentum auf dem Vormarsch, es gab eine zunehmende Christianisierung in Osteuropa. Das Frankenreich und andere Nachfolgestaaten des Römischen Reiches konsolidierten sich. Anders als in Europa war in China, das sich wirtschaftlich und technologisch überlegen zeigte, eine pulsierende Metropole, Kaifeng, die größte Stadt der Welt.
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Um unseren Miezen gerecht zu werden suchen wir uns einen Schlafplatz in den Bergen an dem die beiden ohne Gefahr raus können. Über eine mehr als abenteuerliche, enge, kaputte Bergstraße erreichen wir den Parc Miner del Maestrat in der Region Castellon genauer gesagt in der Nähe von La Torre d´en Besora.
Hierbei handelt es sich um die Eisenminen Esperanza und Victoria die nur 300 m voneinander entfernt liegen jedoch miteinander verbunden sind. Betrieben wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb genommen und bis in die frühen 1960 Jahre betrieben.
Nach vorheriger Anmeldung kann die Miene am Wochenende besichtigt werden.
Einen fantastischen Blick über die Landschaft und ein Duft von Rosmarin und Wachholder ist inklusiv.
Wir bemerken auch bei einer kleiner Runde, dass es eine weit bessere Straße gibt die hierher führt als die, die wir genommen haben. Na wenigsten hatte Thomas seinen Spaß.
Am nächsten Morgen fahren wir die wesentlich breitere Straße entlang nach unten, lassen Valencia hinter uns und kommen in Cullera an.
Spanien ist ein Paradies für FKK-Freunde , der Platja de Nudista de Cullera ist ebenfalls ein wunderschöner Strand , an dem wir es uns richtig gut gehen lassen und Sonne tanken. Am Abend sind wieder die einsamen Herzen auf der Suche nach was auch immer ;0))), wir stören uns nicht daran und verbringen eine ruhige, erholsame Nacht.
In Gandia kaufen wir beim Decathlon eine Strandmuschel und machen uns auf in die Innenstadt, die einen historischen Stadtkern haben soll. Davon sollen wir aber nichts sehen, denn an diesem Tag findet das ..."Fira i Festes de Gandia" statt.
Die Ursprünge des Festes gehen bis ins Jahr 1310 zurück, als die Stadt das Privileg erhielt einen jährlichen Markt abzuhalten, der sich zu einem umfassenden Fest entwickelte. Heute beinhaltet das Fira-Fest Musik, Theater, Kulturveranstaltungen, religiöse Prozessionen und einen großen Jahrmarkt. An unendlich vielen Ständen kann man Schmuck, Kleidung, Kunst und natürlich alles für Leib und Seele erwerben. Wir kaufen einem jungen Händler Duftsteine (die kennen und lieben wir aus Marokko) für den Kleiderschrank ab, und lassen uns von den Massen mitreißen.
Auf dem dazugehörenden Rummel gibt es zu meiner großen Freude einen Slush-Stand, und mal ganz ehrlich was schmeckt besser als Slush bei Temperaturen um die 30 © ? Ja, vielleicht ein alkoholfreies Hefeweizen von Erdinger ;0)))
Nach diesem Treiben geht´s für uns zurück ans Meer, an den Naturisten-Strand in Gandia. Die neuerworbene Strandmuschel wird getestet und für gut befunden, auch der Sandstrand ist ein Traum.
Leider kann ich euch nicht mehr Bilder zeigen, weil der Strand gut besucht war und wie gesagt FKK ;0))
Die Nacht war sehr unruhig und laut, denn auch hier waren die einsamen Herzen auf der Suche nach was auch immer ;0))
Wir beschließen am nächsten Morgen weiter zu fahren nach L´Orxa zu einer alten , verlassenen Papierfabrik, einem "Lost Place".
Um dorthin zu gelangen müssen wir eine Bergstraße fahren, die mich sehr viele Nerven kosten wird. Am Anfang der Bergstraße treffen wir auf ein junges Pärchen, die noch meinen :" Das könnte für euch eng werden, die Straße ist absolut abenteuerlich "! Wie Recht die beiden haben. Aber Thomas steht die Vorfreude ins Gesicht geschrieben...
Die oberen Bilde zeigen warum meine Nerven ein wenig angespannt waren , und ich meinem Schöpfer dankbar war s wir endlich angekommen sind. Die Aussichten waren atemberaubend , das muss ich zugeben, aber warum müssen solche Straßen immer soo eng sein?
In L´Orxa angekommen pflückt Thomas für mich eine reife Feige ... Zucker für die Nerven ;0)))
Bei der alten Papierfabrik stellen wir uns abseits der Straße ein wenig versteckt hin und trinken erstmal Kaffee, bevor wir den Lost Place erkunden.
Obwohl L ´Orxa im 19. Jahrhundert für eine Papierfabrik bekannt war, wird die Fabrica de I´Infern in den meisten Quellen als ehemaliges Wasserkraftwerk beschrieben. Geschlossen wurde die Fabrik 2001 und ist sich seit dieser Zeit selbst überlassen.
Die Papierfabrik liegt unterhalb einer Burgruine aus dem Mittelalter, und die hab ich alleine erkundet...
Die Festung muslimischen Ursprungs stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Von hier aus wurde das Perputxent-Tal kontrolliert , das damals ein großes Gebiet mit vielen Gehöften war und dessen Wirtschaft auf Bewässerungslandwirtschaft basierte.
Diese Burg war zusammen mit anderen in der Region ein wichtiger Ort im Widerstand und bei den Aufständen von Al-Azrag . Am 4. April 1244 wurde der Vertrag von Pouet zwischen dem muslimischen Führer und Alfonso , dem Sohn von Jakob I. , unterzeichnet, durch den Al-Azraq drei Jahre lang die Kontrolle über diese und andere Burgen in der Gegend behielt.
Nachdem es in christliche Hände übergegangen war, wurde es umfassend renoviert und mit dem Bau neuer Türme versehen, die es in eine Feudalburg nach dem Vorbild der Zeit verwandelten. Die Burg wechselte mehrmals den Besitzer. Am 18. März 1260 überließ Jaime I. die Stadt und die Burg Gil Garces II de Azagra im Tausch gegen die Burg von Planes. [ 2 ] Die Burg und die Stadt Perpuchent wurden am 12. Juni 1273 in der Stadt Onteniente versteigert und für 70.000 Sueldos an Ramón de Riusec, einen Bürger von Valencia, verkauft . Am 16. Januar 1276 tauschte Ramón de Riusec seine Herrschaft über Perputxent gegen die von Ribarroja an den Ritter Arnau de Romani . Laut dem Werk von Robert Ignatius Burns, Das Königreich Valencia im 13. Jahrhundert, Kirche und Gesellschaft , gehörten diese Burg und das Tal von Perputxent dem Tempelorden , aber laut dem Center for Contestan Studies (CEC) mit der Analyse und Untersuchung anderer Quellen, unter anderem der Besitztümer der Hospitaliter, war dies nie der Fall. Aber am 9. Februar 1288 schenkte Berenger Arnau Llansol den Romani , der dritte Herr von Romaní, den Ort Perputxent dem Hospitalorden. Obwohl es in Wirklichkeit keine Schenkung, sondern ein Verkauf war. Im Jahr 1316 änderte der Hospitalorden die vorherige Satzung . Am 13. Juni desselben Jahres gründete der Kastellan von Amposta des Hospitalordens, Pater Martí Pérez d'Oros, eine neue Anlage aus den Häusern und Rahales der muslimischen Siedler. Im Jahr 1319, nach zwei Jahren königlicher Verwaltung, ging es in den Besitz des neu gegründeten Ordens von Montesa über.
Da die Übersetzung am Handy etwas fragwürdig war , hab ich hier Wikipedia zu Hilfe genommen.
Einhundert Höhenmeter auf einen Kilometer verteilt sind zu erklimmen und man steht am Fuß der Burg. Von hier oben darf man einen herrlichen Ausblick über das Tal genießen, die Burg selbst ist wegen Einsturzgefahr für die Öffentlichkeit geschlossen. Schade, ich wäre gerne auf Erkundung gegangen. So mach ich mich
Bevor das Gewitter los geht mach ich mich auf den Rückweg . Vorbei an vollbehangenen Olivenbäumen...
... und diesem Kerlchen der faul auf den warmen Steinen liegt. Hierbei handelt es sich um eine junge Treppennatter die in Spanien und Frankreich heimisch sind und eine Länge von 1,0 bis 1,6 Metern erreichen können. Treppennattern sind relativ aggressiv und attackieren Feinde mit heftigen Bissen, wobei sie allerdings kein Gift besitzen (GsD).
Zurück an Bruno können wir die Außendusche benutzen und Abend ausklingen lassen.
Die neue Woche starten wir mit der Fahrt zum Lago rosa de Torrevieja, dem pinken See von Torrevieja.
Las Salinas de Torrevieja in der Region Valencia beherbergt während der Zeit der Vogelwanderung mehr als 2000 Flamingos .
Der rosafarbene Salzsee wurde kommerziell für die Salzgewinnung über 200 Jahre lang genutzt. Es ist ein sich ständig erneuerndes Gut, da das Mittelmeerwasser kontinuierlich nachfließt.
Die lebendige pinke Farbe des Wassers im Salzsee wird einer seltenen Mikro-Algenart zugeschrieben, die in besonders salzhaltigem Wasser gedeiht der " Dunaliella Salina ". Diese seltene halophile (salzliebend) Alge produziert einen pinken Farbstoff, um das Sonnenlicht unter der Wasseroberfläche besser zu absorbieren. Bei unserem Besuch lässt die Sonne auf sich warten und das pinke Wasser erscheint ein wenig blass.
Weiter geht´s ein Stück in die Berge zurück zu einem türkis schimmernden Stausee, so zumindest die Beschreibung im Netz.
Besagter Stausee befindet sich in der Gemeinde Orihuela und trägt den Namen Pedrera-Stausee.
Der Stausee mit seinem türkisblauen Wasser zählt zu den eindrucksvollsten Ausflugszielen in der Region. Eingebettet in eine malerische Hügellandschaft bietet dieses große Wasserreservoir einen echten Kontrast zur Küstenkulisse. Mit einer Kapazität von 246 Kubikhektometer ist La Pedrera der größte Stausee der Provinz Alicante.
Die Umgebung des Stausees ist ideal für Fahrradtouren , die teils entlang eines Kanals verlaufen, durch sanfte Hügel und vorbei an duftenden Orangen und Zitronenhainen (So wirbt die Gemeinde für Wanderungen, Radtouren und Freizeitaktivitäten.)
Unser nächster Schlafplatz ist in Rambla del Canar wo wir für nur eine Nacht stehen.
Wir sind nur noch rund 60 Km von Vera entfernt, wo wir unseren Bruno aufhübschen möchten. Im letzten Jahr waren wir schon am Plaja Vera und uns hat es dort so gut gefallen, dass wir da für eine längere Zeit stehen wollen.
Auf dem Weg dorthin besuchen wir den spanischen Baumarkt " Leroy Merlin" und besorgen alles was wir für die Aufhübschung von Bruno benötigen. Und ganz wichtig, wir müssen unser Grauwasser loswerden, und Frischwasser tanken.
Die an Plaja Vera nächstgelegene Ver- und Entsorgung ist in Almanzora.
Unter den Augen der Polizei kann man hier Grauwasser und Kassettentoiletten entsorgen, Frischwasser mit ordentlich Druck auffüllen und auch kleine Mengen an Müll loswerden.
Gibt man auf Google die Sehenswürdigkeit "Torre" an, gelangt man an den großen Stellplatz auf dem das Übernachten auch für mehrere Nächte gestattet ist. Aber das ist eine andere Story und die kommt im nächsten Blog.
Bis dahin
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