
In Polen ist unser erstes Ziel die Wolfschanze oder auch des Führers Hauptquartier.
Wir lassen uns von Google führen und kommen um die Mittagszeit an. Dem Gelände angeschlossen ist ein großer Parkplatz auf dem auch das Übernachten gegen eine kleine Gebühr gestattet ist. Nachdem wir unsere Tickets gekauft und uns für einen Audioguide entschieden haben, führt uns dieser durch die Anlage...

Die Wolfschanze war im Zweiten Weltkrieg das bekannteste und größte Führerhauptquartier von Adolf Hitler.
Sie liegt in Nordpolen, in den Masurischen Wäldern in der Nähe des kleinen Dorfes Gierloz (ehemals Görlitz). Dieses Gebiet gehörte zur damaligen Zeit zu Ostpreußen.
Den Decknamen Wolfschanze gab Adolf Hitler der Anlage selbst, angelehnt an das von ihm verwendete Pseudonym "Wolf", das auf die Bedeutung seines Vornamens zurückzuführen ist. Ein weiterer Tarnname des Führerhauptquartiers war "Görlitz".
Die Anlage wurde ab 1940 im Zusammenhang mit dem geplanten Überfall auf die Sowjetunion errichtet und diente von 1941 - 1944 als wichtigste Befehlszentrale an der Ostfront.
Auf einer Fläche von etwa 250 Hektar umfasste der Komplex massive Stahlbetonbunker, einige mit einer bis zu 9m dicken Decke. Wohn- und Verwaltungsgebäude, eine Eisenbahnanbindung, Flugplätze, ein Kino und Kasinos.




Der Audioguide erklärt jedes der Gebäude, welche Aufgaben darin verrichtet wurden, oder wer darin wohnte...
Die Wolfsschanze wurde ab 1940 durch die Organisation Todt oberirdisch errichtet. Zum Schutz gegen Luftaufklärung lag sie in einem dichten Wald unter nicht brennbaren Tarnnetzen und war mit tarnendem Mörtel versehen. Zahlreiche Flakstellungen sicherten gegen Luftangriffe. Insgesamt wurden auf dem Gebiet ca. 100 verschiedene Objekte und Gebäude errichtet. Die Baustelle hatte den Tarnnamen "Chemische Werke Askania"

Das Attentat vom 20. Juli 1944
Die Wolfsschanze ist untrennbar mit dem gescheiterten Attentat auf Hitler verbunden.
Der Wehrmachtsoffizier Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitstreiter aus dem militärischen Widerstand, versuchten Hitler während einer Lagebesprechung in der Wolfsschanze mit einer Bombe zu töten und anschließend einen militärischen Umsturz "Operation Walküre" zu starten.
Staufenberg gelang es eine präparierte Aktentasche mit dem Sprengsatz in der Lagebaracke in Hitlers Nähe abzulegen und den Rum unter einem Vorwand zu verlassen.
Hitler überlebte die Explosion da die Besprechung aufgrund des warmen Wetters in einer Holzbaracke anstatt in einem massiven Bunker stattfand, und jemand die Tasche kurz vor der Detonation verrutschte.
Eine Gruppe regierungstreuer Offiziere verhaftet Stauffenberg und die Mitverschwörer. Fromm ordnet die sofortige Erschießung wegen Hoch- und Landesverrats an.
20./21. Juli: In der Nacht wird Claus Schenk Graf von Stauffenberg gemeinsam mit Werner von Haeften, Albrecht Ritter Merz von Quirnheim und Friedrich Olbricht im Hof des Bendlerblocks erschossen. Ludwig Beck wird Gelegenheit zur Selbsttötung gegeben. Er wird nach einem misslungenen Selbstmordversuch ebenfalls erschossen.


Der Besuch der Wolfsschanze ist schwer in Worte zu fassen, aber wer sich für die Deutsche Geschichte interessiert sollte sich das Gelände anschauen, und selbst die Wort finden die mir fehlen.
Wir verlassen das Gelände nicht ohne maßlose Empörung der Artikel in dem Souvenirshop ... ohne Worte.
Und dann passiert wovon ich immer Angst habe, wir wurden auf einer sehr engen und wirklich schlechten Allee-Straße von einem Handwerker Pritschenwagen abgeschossen. Bei absolutem Überholverbot zog er hinter uns raus und wollte an uns vorbei, was einfach aus Platzgründen nicht möglich war. So kam es dass er in unseren Koffer (Wohnzimmer und Küche) gefahren ist, und uns auf die Seite in Richtung der Bäume gedrängt hat. Wäre Thomas kein so guter Fahrer hätten wir in Polen unser Leben gelassen. Die Schäden selbst sind nicht der Rede wert, kann alles gekauft und repariert werden, der Schreck jedoch sitzt tief.
Wir haben dann irgendwo übernachtet, ich kann euch leider nicht sagen wo das war, denn keiner von uns hat an diesem Tag noch an Video oder Blog gedacht.
In Warschau wollte ich unbedingt das Grab des unbekannten Soldaten anschauen, also haben wir einen Wohnmobil-Stellplatz ausgesucht und diesen angefahren. Durch dichten Großstadtverkehr ging es dann mitten durch, nur um dann vor einem Schild mit dem Verbot für alle über 3,5t Tonnen. Häää, was bitte ist das für ein Stellplatz??? Und schon haben wir wieder genug und fahren raus aus dem Gewusel.
Da das Wochenende vor der Tür steht, suchen wir einen Platz an dem wir das Wochenende stehen können. Nach 6,5 Std. geben wir die Suche auf und bleiben auf einem Parkplatz direkt neben der Straße stehen. Alle was wir angefahren haben war entweder nicht für unsere Größe geeignet, oder wir standen vor einer Brücke unter der wir nicht hindurch gepasst haben usw. es war einfach nur anstrengend. Und die Lust auf Polen nimmt immer mehr ab.
Was in diesem Land nicht fehlen sollte , ist ein Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz. Wir wissen alle welche Gräueltaten hier an Männern , Frauen und Kindern begangen wurden. Ich möchte auch nicht mit Zahlen um mich werfen, sondern Euch die Bilder zeigen die ich fotografiert habe, diese sprechen eine deutliche Sprache.















Was mich zutiefst erschüttert hat (neben all dem Grauen auf diesem Gelände), war ein Familienvater, der auf den Geleisen Faxen machte während die Familie Bilder des Clowns schoss. ... Manchmal möchte ich Vernunft in so manchen Kopf injizieren... !




Dieser Ort ist nichts für zarte Gemüter, jeder Raum jeder Baracke hat eine dunkle, grauenvolle Geschichte zu erzählen.
Die Bilder der Inhaftierten mit ihren geschlagenen und geschundenen Gesichtern; die Angst in den Kinderaugen, die vielen Getöteten ...
Mich hat das alles trotz meines Wissens um diesen Ort, derartig schockiert sodass mir ständig die Tränen übers Gesicht gelaufen sind.
Möge irgendein Gott, wie auch immer man ihn nennen mag dafür Sorge tragen dass sowas nicht nochmal geschieht. Uns bleibt nur im Leben gerecht zu sein und zu auch so zu handeln.
Vielleicht besuchen wir Polen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal, um dann die Schönheit des Landes und auch die Gastfreundschaft die es absolut gibt zu erfahren. Für dieses Mal jedoch war das Erlebte genug. Wir überqueren die Grenze und sind in
"Good old Germany".
Also bis zum nächsten Blog, dann von der Homebase.
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