
Nach mehr als einem Jahr hat unsere Gimpelkamera ihre Dienste quittiert und endgültig den Geist aufgegeben. Das ist echt schmerzhaft denn eine neue DJI Osmo Pocket kostet über 500 Euro, liefert allerdings auch sehr gute Filmaufnahmen.
Unserer Recherche nach gibt es in Kiruna ein Pendant zu unserem Media-Markt nämlich einen Power. Leider hat dieser Kraftprotz die Kamera nicht auf Lager und bestellen kommt für uns nicht in Frage. Also weiter mit der Mini-Kamera.
Im Skigebiet welches auch gleichzeitig einen tollen Aussichtspunkt über Narvik bietet können wir Ver- und Entsorgen.


So verlassen wir diesen geschichtsträchtigen Ort und fahren wieder nach Schweden.
Wir überqueren die beeindruckende Hålogalandsbrua die mit einer Länge von 1533 Metern den Rombaksfjord überspannt.
Auf der Strecke kommen wir an einer weiteren Gedenkstätte dem Monument Bjørnfjell vorbei. Hier lassen wir die Drohne steigen und erhalten eine wundervolle Aufnahme.


Dieses Denkmal in Bjerkvik ist eines von sechs Denkmälern , die von der norwegischen Armee zum Gedenken an die erste Niederlage Nazideutschlands im Zweiten Weltkrieg errichtet wurde. Die alliierten Streitkräfte Frankreichs, Polens, Großbritanniens und Norwegens kämpften tapfer während der Schlacht von Narvik, die zu einem Symbol der Einheit und Stärke des Widerstands in Europa wurde.
Dann passiert es wieder, Bruno will nicht mehr. Wieder das alte Problem ... Lichtmaschine.

Nach viel gutem Zureden und der Androhung von (sanfter) Gewalt, können wir weiterfahren und queren nur kurze Zeit später die Ländergrenze nach Schweden, und finden an einem Parkplatz direkt an einem See und leider auch der Straße unser Nachtquartier.
Ein kurzer Gang zum See und schon werden wir von einer Armada von Stechmücken und Pferdebremsen ins Auto zurück gescheucht.
Weiter geht´s zum Abisko Nationalpark wo wir mal wieder eine kleine Wanderung machen wollen.
Abisko, gelegen im schwedischen Lappland, ist ein Paradies für Wanderer. Der Ort markiert den Anfang oder das Ende des berühmten Kungsleden und bietet zahlreiche Wanderwege durch den Abisko Nationalpark, einen der ältesten und kleinsten Europas. Neben dem Kungsleden gibt es viele weitere gut markierte und ausgeschilderte Wanderwege für jeden Schwierigkeitsgrad.
Der Königspfad ('Kungsleden'), ist Schwedens längster und bekanntester Fernwanderweg – ein Klassiker und sozusagen die Königsdisziplin des Wanderns in Schweden. Für den gesamten Weg braucht man ungefähr einen Monat, doch da er in Etappen eingeteilt ist, funktionieren auch kürzere Strecken. Der beliebteste Abschnitt ist jener zwischen Abisko und Nikkaluokta. Er ist 105 Kilometer lang und in einer Woche zu schaffen. Diese Etappe begeistert Wanderer mit seinen atemberaubenden Aussichten, unter anderem auf die höchsten Berge Schwede.




Aus der geplanten Wanderung ist dann doch nur ein kleiner Spaziergang von 6 km geworden. Auf einem Rundwanderweg, entlang dem wilden Wasser , oder auf Trampelpfaden , aber immer gut ausgeschildert. Ein Moment der Meditation darf nicht fehlen , mental gestärkt geht´s weiter in Richtung Parkplatz und weiter nach Kiruna. Außerhalb der Stadt finden wir in einem Waldstück unseren Platz für die Nacht neben einem Sendemast, denn die Park- und Stellplätze, auch die über Park 4 night sind alle belegt. Die Miezen dürfen raus zum Spielen was allerdings nicht lange währt, denn es fängt ordentlich an zu regnen. Wir überlegen immer sehr genau welche Highlights wir uns anschauen bzw Eintrittsgelder ausgeben möchten, denn als Reisende ist das Budget begrenzt , doch die Mine in Kiruna wollen wir beide gerne sehen. Online buchen wir eine Führung für den kommenden Tag.
Am nächsten Morgen findet Thomas die Überreste eines Elchs hinter unserem Bruno. Außer dem Kieferknochen und ein paar kleineren Kochen sowie dem Fell ist von dem einst stattlichen Tier nichts mehr übrig. Ob der Elch angefahren wurde oder doch einem Jäger zu Opfer gefallen ist, bleibt ein Geheimnis. Spannend war für mich den Kieferknochen genau anzuschauen, und ehrlich gesagt ...Ich hätte ihn auch mitgenommen (Durfte ich nicht ) :0))

Das Bergwerk in Kiruna ist das größte unterirdische Eisenbergwerk der Welt. Mit ferngesteuerten Maschinen und fahrerlosen Zügen wird das Erz abgebaut. In einem alten , nicht mehr genutzten Schacht entstand auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern ein Schaubergwerk und somit auch eine der größten Attraktionen Schwedens. Das Schaubergwerk ist eine authentische Bergbauumgebung in der Ausstellungen, Filme und riesige Maschinen den Erzabbau und die Eisenproduktion veranschaulichen. Das Bergbaumuseum erzählt die jahrhundertelange Geschichte des Bergwerks
Das Besucherzentrum der LKAB liegt in 540 Meter Tiefe, die aktiven Schächte in welchen gefördert wird gehen derzeit bis 1365 Meter in die Tiefe.




Frontlader Sandvik LH 625E max. Nutzlast : 25.000 kg Elektrische 1000 - V-3 Motoren ( 315 kw/422 PS Gewicht: 77.500 kg Länge : 14 m


Mit diesem handlichen Bohrer werden die Löcher für Sprengladungen gebohrt. Die Bohrlänge geht bis zu 60 m, bei einem Lochdurchmesser von 89 mm - 127 mm. Der Motor ist ein Dieselmotor mit 120 kw / 160 PS. Der Atlas Copco Simba E7 hat ein Gewicht von 27.500 kg und ist 13 m lang.
Da nach jeder Sprengung die Produktionsbereiche evakuiert und belüftet werden müssen, finden diese routinemäßigen Sprengungen jede Nacht statt, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten. Einer Schätzung nach werden pro Nacht etwa 100.000 Tonnen Gestein gesprengt. Die Erschütterungen der nächtlichen Arbeiten können von den Bewohnern in der Nähe der Mine wahrgenommen werden. Es kam in der Vergangenheit auch zu Erdbeben die mit dem Bergbau in Verbindung gebracht wurden. Ein schweres Beben im Jahr 2020 forderte zum Glück keine Opfer.
Aufgrund der Auswirkungen des Bergbaus wird Kiruna bis 2040 komplett umgesiedelt und 5 km nach Osten verlegt .
Nach dieser interessanten Führung durch die Schaumine verlassen wir Kiruna und übernachten außerhalb der Stadt auf einem Parkplatz. Am kommenden Morgen , wir sind reise- und abfahrbereit, springt unser Fienchen über mich hinweg als ich die hintere Tür öffne und ist nicht bereit wieder einzusteigen. Also darf Holly auch nochmal raus und wir warten eben bis die Damen soweit sind :0))
In Kiruna gehen wir noch im Baumarkt einkaufen , weil unser Bruno ein lockeres Hitzeschutzblech hat das unbedingt befestigt werden muss, und unsere Dusche irgendwie auch kaputt ist und nach Reparatur schreit.
Danach geht´s zum nächsten Stellplatz in der Nähe von Svappavaara an einen See mitten im Rentierparadies. Auf der Fahrt zu diesem See, sehen wir viele Rentiere und eine Elchmama mit ihrem Jungen. Ich kann mein Glück nicht fassen mit der Kamera so schöne Aufnahmen machen zu können.


Am See angekommen sind wir alle vier total begeistert wie schön es hier ist. Die Katzen gehen sofort auf Erkundungstour, wir machen uns einen Kaffee und genießen die Aussicht auf den See. Auch hier hat es eine Grillstelle sowie einen Picknicktisch und Bänke. Leider haben unsere Vorgänger ihren Müll liegen lassen, der von uns natürlich weggeräumt und entsorgt wird. Leider regnet es immer wieder , aber von drinnen kann man genauso die Umgebung genießen. Am nächsten Morgen, ich bin gerade dabei die Fenster von außen zu reinigen, kommt ein Rentier durch den See geschwommen. Das ich sowas erleben darf , hätte ich im Traum nicht zu hoffen gewagt. Das ist Glück und Freiheit pur.


Leider sind die Aufnahmen von diesem schönen Erlebnis nicht sehr gut, da ich sie aus dem Video heraus genommen habe.

Nachdem er sich ordentlich geschüttelt hat ( wie ein Hund ) , ist er gemütlich seiner Wege gezogen, und ich habe den ganzen Tag das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
Da wir auf zwei Pakete von Kooperationspartnern warten haben wir uns einen Stellplatz über die Vanside-Card in Gällivare gebucht. Unsere Gastgeberin war so freundlich und hat uns erlaubt die Pakete an ihre Adresse schicken lassen zu dürfen. Vielen Dank Pia, das hat es uns erheblich leichter gemacht.
So kommt es das wir eine Woche stehen, warten, und währenddessen die Dusche reparieren und alles erledigen was liegen geblieben ist. Natürlich auch Blog schreiben und Video schneiden.
Unsere Miezen sehen wir zu den Fütterungszeiten und ansonsten machen die zwei sich unsichtbar.
Von unserer Gastgeberin Pia erfahren wir dass das Naturreservat Dundret nicht weit entfernt ist, und von dort die Mitternachtssonne unglaublich schön sein soll. Also fahren wir dorthin machen eine kleine Wanderung ...

... und haben dann eine Begegnung der ganz besonderen Art...




Eine Herde von Rentieren grasen in aller Ruhe an der Bergstation des Skilifts und lassen sich von uns nicht stören. Nachdem sie uns ausreichend gemustert haben, machen sie sich davon. Ich bin im Paradies, diese schönen Tiere aus nächster Nähe zu sehen macht mich richtig glücklich.
Allerdings macht uns die Mitternachtssonne einen Strich durch die Rechnung, denn der Himmel zieht völlig zu und die Sonne bleibt verborgen. Egal, es war trotzdem wunderschön im Dundret Nationalpark.

Am nächsten Morgen steigen die Temperaturen wieder hochsommerlich an und wir gönnen uns einen Becher Eis beim Einkaufen bevor wir in die historische Siedlung Kåkstan fahren.
Kåkstan ist ein rekonstruiertes Siedlungsgebiet aus dem späten 19. Jahrhundert in Malmberget, das 1988 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Malmberget neu aufgebaut wurde.
Das originale Kåkstan entstand als provisorische Siedlung für Bergleute, die nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie Lulea-Gällivare/Malmberget 1888 in die Gegend strömten und sich hier einfache Unterkünfte bauten.




Malmberget ist wie Kiruna von einem großen Eisenerzvorkommen abhängig, das unterirdisch abgebaut wird. Dieser Abbau führ zu Bergbauschäden und Instabilität des Bodens, was die Umsiedlung erforderlich macht. Der Ort ist von Schäden gezeichnet und viele Gebäude sind bereits abgerissen.
In Gällivare wird eine neue Infrastruktur für die umgesiedelten Bewohner geschaffen, inklusive neuer Wohnungen, eines neuen Stadtzentrums und einer neuen Schule.




Nach dieser geschichtlichen Exkursion wollen wir uns an einem der vielen Badeseen abkühlen bevor wir zurück zu unserem Stellplatz fahren.
Was uns weiterhin begegnet und passiert, erfahrt ihr im nächsten Blog... ;0))
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