
Von Möcklö aus starten wir in die neue Woche . Der Süden von Schweden ist bekannt für seine Glasbläser , zwischen Växjö und Kalmar sind noch mehr als ein Dutzend Glashütten in Betrieb. Wir haben uns entschieden die kleine Glashütte des Künstlers Micke Johans zu besuchen.
Glasbläsermeister Micke Johansson betreibt seit 2011 seine eigene Glaswerkstatt zu Hause auf dem Bauernhof außerhalb von Örsjö, mitten im Glasreich Småland.
https://images.app.goo.gl/WWPZUdsaZMT2UjBG7
https://www.instagram.com/mickejohanskonstglas/?hl=de
Ich habe euch oben Links eingebaut damit ihr gucken könnt. ;0)
Bei unserem Besuch war er damit beschäftigt nach der Vorlage einer Künstlerin eine Koralle oder Ornament zu fertigen. Die Künstlerin hat uns ihre Zeichnung gezeigt die als Vorlage für Micke dient. Beide waren sehr offen und haben uns teilhaben lassen bei diesem Schaffensprozess. Und wisst ihr was auch herrlich war ? Die Wärme in der Werkstatt ! Draußen hatte es nur 9C° , aber drinnen war es muckelig warm. Gerne hätten wir uns ein Andenken mitgenommen, aber die Preise sind eindeutig nicht in unser Budget einzubauen.
So bleibt uns das Bestaunen all der herrlichen Unikate.
Weiter geht es nach Öland, das heißt bei Kalmar fahren wir auf die Ölandsbron
.Die Ölandbrücke (schwedisch Ölandsbron) ist die Brücke, die Kalmar auf dem schwedischen Festland mit Färjestaden auf der Insel Öland im Osten verbindet.
Unseren ersten Schlafplatz auf Öland finden wir auf dem Wanderparkplatz bei Karlevistene. Hier ist es erlaubt die Nacht zu verbringen und nach kurzer Zeit gesellt sich ein weiteres Womo zu uns. Die Katzen dürfen hier raus und die Gegend erkunden, was die beiden auch mit großer Begeisterung machen. Am Abend wird der Parkplatz richtig voll, denn eine Laufgruppe trifft sich hier zum gemeinsamen Training. Sofort meldet sich unser schlechtes Gewissen, denn seit wir unterwegs sind hat unser Sportpensum rapide abgenommen. Nach gut 1,5 Stunden kommen die Läufer zurück und der Parkplatz wird leer. Am nächsten Morgen machen wir uns auf die Suche nach einem Plätzchen an dem wir unser YouTube-Video hochladen können . Auf Öland haben wir leider kein Glück und wir sind nicht sicher an was genau das liegt. In Kalmar, also wieder über die Brücke auf´s Festland zurück können wir auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums das Video hochladen. Bei dieser Gelegenheit gehen wir auch gleich Einkaufen und füllen unsere Vorräte ein wenig auf. Die Preise hier in Schweden lassen uns immer wieder nach Luft schnappen, waren wir der Meinung dass zu Hause alles so teuer geworden ist, ist es in Schweden nochmal etwas teurer. Der Mehrwertsteuersatz liegt hier bei satten 25%, und die merkt man an der Supermarktkasse extrem.
Bei LIDL treffen wir ein Ehepaar aus Deutschland das nach Schweden ausgewandert ist. Schnell sind wir mittendrin in einem informativen und sehr spannenden Gespräch . Und wie sollte es anders sein, der Gedanke an ein kleines rotes Schwedenhaus setzt sich in unseren Köpfen fest...
Zurück auf Öland fahren wir bis zur Nördlichen Spitze der Insel und schauen uns den "Langen Erik" an.
Mit einer Höhe von 32 Metern ist der lange Erik kleiner als sein Gegenstück der lange Jan, welcher an der Südspitze von Öland steht. Über 138 Treppenstufen ist der in 28 Metern Höhe befindliche Umlauf zu erreichen. Bei unserem Besuch jedoch war der Turm geschlossen. Die Reichweite des Leuchtfeuers beträgt 13,8 Nautische Meilen was 26 Km entspricht. Seit 1935 ist der Leuchtturm als Byggnadsminne was
im Schwedischen für kulturhistorisch wertvolles Gebäude steht.

Nach einem kleinen Spaziergang entlang des Strandes verbringen wir hier eine ruhige Nacht. Am Morgen sehen wir, dass noch zwei weitere deutsche Touristen den Weg an die Nordspitze gefunden haben. Nach einem gemütlichen Kaffee trinken und Bruno reisefertig machen geht es weiter die Westküste entlang .
In der Nähe von Byrum liegt Ölands bekanntestes und am besten gestaltetes Rauk-Gebiet. Die seltenen Steinsäulen wurden im Laufe der Millionen von Jahren durch die ständige Bewegung des Meeres gegen den Kalkstein herausgemeißelt. Entlang eines 600 m langen Küstenstreifens erheben sich rund 120 mehr oder weniger unabhängige Rauks. Diese Steinsäulen enthalten viele Fossilien und trotz des Verbotes Steine abzuklopfen sehen wir einige Spuren derer die es trotzdem getan haben.


Mir ein wenig Trittsicherheit kann man hier prima zwischen den Rauks herumspazieren und nach Fossilien Ausschau halten. Ich habe tatsächlich eine kleine Schnecke gesehen, aber verpasst diese zu fotografieren.
Wir sind noch in der Vorsaison und noch kurz vor Ostern , und haben gefühlt die Insel für uns alleine. In den Sommermonaten ändert sich das aber gewaltig, denn Öland ist sehr auf Tourismus ausgelegt. Entlang unserer Strecke kommen wir an Kartbahnen und kleinen Museen vorbei , die jetzt noch alle geschlossen sind. Auch der Bonbon-Kocher öffnet erst in der Saison seine Türen.

Schloss Borgholm thront auf einem Hügel oberhalb von Borgholms Zentrum. Von der Westseite der Verteidigungsanlage habt Ihr eine unvergleichliche Aussicht auf den Kalmarsund.
Erbaut wurde die Anlage im 12. Jahrhundert. Zunächst war sie nur eine Burg. Unter König Johann III. (1537 – 1592) erweiterte man die Burg und baute sie in ein Schloss um. Leider wurde das Schloss 1806 durch einen Brand stark zerstört. Seitdem spricht man auch von der Schlossruine Borgholm. Große Teile der Anlage haben kein Dach mehr was den imposanten Eindruck jedoch nicht mindert.


Zum Schloss gehören zwei Parkplätze, der erste ist direkt vor dem Schlosseingang und ist kostenpflichtig, der zweite einen knappen Kilometer von der Anlage entfernt ist frei. Wir Sparfüchse nehmen natürlich den zweiten Parkplatz und laufen das kleine Stück. Ein Besuch der inneren Burganlage kostet Eintritt.
Überall auf Öland sehen wir Windmühlen entlang der Straßen, das liegt daran dass sie das Wahrzeichen der Insel sind. Holländer Windmühlen, Bockwindmühlen, Scheuermühlen - auf Öland trotzen sie Wind und Zeit.
Die überwiegende Mehrheit der heutigen Öland-Mühlen sind Stumpenmühlen aus dem Ende des 1700. oder Anfang des 1800. Jahrhunderts. Der Begriff Stubenmühle erklärt sich dadurch, dass das Mühlenhaus auf einem großen Baumstumpf ruht. Wenn die Schaufeln vor dem Mahlen gegen den Wind gedreht werden sollen, wird das gesamte Mühlenhaus um den festen Stumpf gedreht. Das Modell ist sehr archaisch und Windmühlen ähnlicher Bauart gab es in Schweden seit etwa dem Jahr 1300. Die erste schriftliche Erwähnung einer Öland-Mühle stammt aus dem Jahr 1546. Wie alt die älteste der heute erhaltenen Mühlen ist, wissen wir nicht. Wahrscheinlich gibt es Mühlen, bei denen auf jeden Fall Teile aus dem 1600. Jahrhundert oder früher erhalten sind. Im Stadtmuseum von Borgholm gibt es einen geborgenen Herzblock mit der eingravierten Jahreszahl 1441.



Unweit von St.-Britas- Kapelle stehen wir auf einem kleinen Parkplatz für die Nacht.
Die Kapelle entstand im 13. Jahrhundert und war die größte Kapelle Ölands. Sie wurde der Heiligen Birgitta geweiht.
Die Kapelle hatte eine Länge von 27 Metern und eine Breite von 12 Metern. Die Motivation zum Bau dürfte entstanden sein, als der Handelsplatz Sikavarp erblühte und immer mehr Menschen anzog. Die Kapelle sollte auch größere Gottesdienste in Handelszeiten ermöglichen.
Mit dem Ende Sikavarps als Handelsplatz verfiel auch die Kapelle. Während eines Wintersturms im Jahr 1914 brach die bis dahin noch vorhandene Südwand zusammen. Heute ist vor allem die nördliche Wand noch erhalten.


Nach einer etwas stürmischen und kalten Nacht machen wir uns am Morgen auf um die Seeadler vor die Kamera zu bekommen.

Wir haben Glück, wenn auch nicht wie gedacht am Vormittag so aber bei Sonnenuntergang.
Mit einer Flügelspannweite von bis zu 240 cm, und einer Größe bis zu 92 cm ist der Seeadler ein sehr stattliches Exemplar aus der Familie der Habichtartigen. Ein adulter Seeadler hat eine dunkelbraune Grundfarbe. Der Kopf ist etwas heller, und seinen Mantel könnte man als schmutzig geschuppt bezeichnen. Im Flug ist er unverwechselbar: breite, stark gefingerte Flügel, ein leuchtend weißer Schwanz und ein lang nach vorne gestreckter Hals und Kopf.
Neben diesem König der Lüfte erscheint wohl jeder andere Vogel als eher plump. Trotzdem erfreuen wir uns an den vielen Graugänsen und sind auf dieses Foto ziemlich stolz. ;0)
Unsere Fahrt geht weiter zur Südspitze von Öland zum "Langen Jan".
Der Leuchtturm Langer Jan ist mit 41,6 Metern der höchste Leuchtturm Skandinaviens. Seine Lichtreichweite beträgt 33 km. Auch er ist seit 1935 als Byggnadsminne eingestuft.
Der Turm ist von mehreren Gebäuden umgeben, die allesamt zur Vogelwarte Ottenby gehören. Auch hier versuchen wir den am Himmel reisende Seeadler einzufangen, aber der Wind und die immer kälter werdenden Finger lassen das nicht zu. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz werden wir doch noch belohnt...
Zwei Damhirsche tauchen auf und lassen sich von uns nicht stören, während sie am grasen sind. Solche Momente erfüllen mich immer mit tiefer Dankbarkeit.

Von der Südspitze Ölands geht´s zu unserem Ausgangspunkt zurück zum Wanderparkplatz Karlevistene .
Hier machen wir einen herrlichen Spaziergang ans Meer, genießen die Sonne die uns so sehr willkommen ist und lassen am Nachmittag auch die Katzen nochmal raus. Dieser Ausflug endet allerdings nicht so schön. Unsere Holly fängt erst eine Blindschleiche die wir ihr natürlich wegnehmen und freilassen, dann wird sie von irgendeinem Tier gebissen oder gestochen. Wir können nicht genau sagen was es war, auf jeden Fall schwillt die Katzenschnauze auf ein vielfaches an, auch das Auge schwillt zu. An diesem Abend will sie weder trinken noch fressen, legt sich in ihr Körbchen und schläft bis zum nächsten Morgen. Wir haben natürlich schon einen Tierarzt ausfindig gemacht, aber am nächsten Morgen ist alles wieder gut. Ich darf sogar die Stelle untersuchen und denke das sie etwas gestochen hat. Aber Gott sei Dank, Ende gut, alles gut.
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