Der Weg nach Hause

Veröffentlicht am 23. März 2025 um 12:02

Unsere letzte Woche in Spanien bricht an, und wir verlassen das geschichtsträchtige Belchite und fahren 171 km nach Aldea an die Küste. 

In Aldea stehen wir auf dem kostenlosen Stellplatz mit Ver- , und Entsorgung ca. 8 km vom Meer entfernt. Der Platz ist sehr gut besucht, zentral gelegen sodass der Weg zum Einkaufen nicht weit ist. Hier verbringen wir eine ruhige Nacht und machen uns am nächsten Tag auf in Richtung Meer und in LAlmadrava. Direkt am Strand ist ein wirklich großer Parkplatz auf dem das Übernachten erlaubt ist, solange man kein Campingverhalten zeigt. Der Strand ist eine Mischung aus Kies und Sand, das Wasser ist türkisblau . Bei herrlichem Sonnenschein machen wir einen kleinen Strandspaziergang sammeln wie immer ein paar Steine (wir vermuten dass wir Jade gefunden haben), und genießen diesen schönen Tag und Platz. Was uns einigermaßen verwundert ist, dass dieser Platz fast leer ist und das,  wo Spanien doch von Touristen überfüllt ist. Wahrscheinlich liegt es an dem Kernkraftwerk das in Sichtweite von diesem Parkplatz seinen Kamin in den Himmel streckt.

Uns stört diese Werk nicht im geringsten, im Gegenteil sind wir froh diesen schönen Ort nicht mit vielen teilen zu müssen.

Der nächste Morgen zieht kalt und regnerisch auf sodass der Abschied von hier nicht schwer fällt.

Wir wollen uns ein altes römisches Aquädukt anschauen, nämlich das "Pont del Diable".

Der genaue Zeitpunkt der Errichtung des Aquädukts ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde es im 1. Jahrhundert n. Chr. unter der Herrschaft des Kaisers Augustus erbaut.

Das Aquädukt diente noch bis ins Mittelalter der Wasserversorgung Tarragonas, und wurde mehrfach instand gesetzt.

Bereits 1905 wurde das Aquädukt als Kulturgut nationalen Interesses eingestuft und im Jahr 2000 zum UNESCO- Welterbe erklärt.

Die Brücke ist insgesamt 217 Meter lang und erreicht eine maximale Höhe von 27 Metern. 

Auch wenn es immer wieder regnet sind wir froh dieses monumentale Bauwerk mit eigenen Augen sehen und betreten zu dürfen. 

 

In Manresa besuchen wir die Kirche des hl. Ignatius.

Die Geschichte des Ignatius von Loyola

Gottes Gnade trat in Form einer Kanonenkugel in das Leben des Ignatius von Loyola. Gerade noch war der Ritter und Lebemann damit beschäftigt, bei einer Schlacht um die Burg von Pamplona Stärke und Kampfesmut in Angesicht höchster Bedrohung unter Beweis zu  stellen, als besagte Kanonenkugel sein Bein zerschmetterte und ihn für mehrere Monate aufs Krankenbett zwang. Zu den Schmerzen gesellten sich schon bald ein schrecklicher Mangel an Möglichkeiten zur Zerstreuung. Loyola, bis zu diesem Zeitpunkt bekannt für häufige amouröse Abenteuer, einen Hang zum Glücksspiel und einer ausgeprägten Schwäche für das Lesen von Ritterromanzen, lag allein danieder und begegnete seinem Lebensschicksal in Gestalt theologischer Bücher. Das war im Jahr 1521.

Im Jahr 1522 machte sich Ignatius von Loyola auf, um seinen persönlichen Weg zu Gott zu finden. Er durchquerte die Iberische Halbinsel von Norden nach Süden und schiffte sich 1523 von Barcelona aus ins Heilige Land ein. Diesem vorläufigen Abschluss seiner spirituellen Suche innerhalb der Grenzen seines Heimatlandes gehen zwei Schlüsselerlebnisse voraus, deren Kulisse das legendäre Kloster Montserrat und eine Grotte in Manresa bilden. In Manresa erlebt Ignatius tiefste Depression und Verzweiflung, bevor seine mystischen Erfahrungen ihn für immer verwandeln und er mit neuen Augen auf die Welt sieht. Sein in dieser Zeit entstandenes Werk " Die Geistlichen Übungen " bilden bis heute die Grundlagen des spirituellen Lebens des von Loyola gegründeten Jesuitenordens.

                                                                                                                                                                                                                       Quelle  Catalunya

Der slowenische Künstler und Jesuit Marco Rupnik und sein Team dass aus etwa 20 Personen aus verschiedenen Ländern der ganzen Welt besteht, schufen zum 500. Jahrestag des hl. Ignatius diese über insgesamt 550 m² umfassenden Mosaike. 

Die Werke sind voller Details und jedes einzelne erzählt uns etwas. Viele davon sind eng mit der ignatianischen Spiritualität verbunden. Der Künstler definiert seine Werke als einen Raum der Begegnung. Rupnik erklärte, das Mosaik sei ein außergewöhnliches Kunstwerk, das ein gemeinschaftliches Erlebnis impliziere. „Eine kirchliche Erfahrung, eine Gemeinschaft von Menschen, die ausdrückt, wer wir sind.“ Die verwendeten Materialien stammen aus aller Welt, und der Künstler versichert, dass diese Technik einen Dialog mit dem Stein herstellt. „Die erste Lektion beim Schneiden eines Steins ist, ihn mit Liebe und Zärtlichkeit zu behandeln.“

In dieser schönen Kirche mit diesen unglaublichen Mosaiken verbringen wir viel Zeit. Die Dame , welche die Kirche betreut gibt uns viele Informationen und ist sehr freundlich und um uns bemüht. Als wir unseren Besuch beenden, begleitet sie uns noch zum Ausgang und zu Bruno, und ist sehr angetan von unseren Miezen und auch von unserer Art zu leben und reisen.

 Von Manresa aus wollen wir ans Meer nach Lloret de Mar fahren um dort die kommende Nacht zu verbringen. Leider erleben wir hier ein typisches Park4Night Abenteuer. Wir fahren einen Parkplatz an der auf P4N als toller Platz gelistet ist an, müssen aber sofort feststellen das dies Anwohnerparkplätze sind, und keinesfalls für Camper geeignet.  Hier wollen wir auf keinen Fall stehen, und so ist Lloret de Mar schnell abgehackt.

In Mas Pinell finden wir ein Plätzchen, das wir ganz am Anfang unserer Spanienreise schon einmal aufgesucht haben. Hier bleiben wir zwei Tage stehen, machen ausgiebige Strandspaziergänge und erfreuen uns am schönen Wetter. 

Weiter geht zur größten Festungsanlage Europas zum Castell  Sant Ferran.

Die Burg liegt auf einem Hügel in Figueres in Katalonien und ist eine im 18. Jahrhundert erbaute Militärfestung. Sie ist das größte von Menschenhand erschaffene Denkmal in Katalonien. Über eine Fläche von 320.000 m² erstreckt sich die Anlage, die bis im Juli 1997 als Gefängnis genutzt , und danach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die unter dem Burghof gelegene Zisternen können bis zu 10 Millionen Liter Wasser fassen. In ihrer Blütezeit konnte die Burg 6000 Soldaten versorgen.

1927 leistete auch Salvador Dali im Castell de Sant Ferran seinen Militärdienst ab.

 

Ein Blick in die Pferdeställe lohnt sich nicht nur für Pferdeliebhaber. Der riesige Stall bot einst Platz für 500 Pferde, und wir können uns lebhaft vorstellen wie es hier geklungen und vor allem gerochen haben muss ;0)

 

In Port de la Selva stellen wir uns zur Feuerwehr auf den Parkplatz, was natürlich auch erlaubt ist. Neben der Feuerwehr ist ein Basketballplatz  und eine Skaterpark für die Jugend aufgebaut, der auch zahlreich besucht wird. 

Für uns ist das Wochenende wieder zum Schneiden des neuen Videos und zum Blog schreiben gedacht , also Arbeitstage. Die letzten Bestellungen werden gemacht, damit diese rechtzeitig zu Hause ankommen, denn wir sind tatsächlich nur noch wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt.

In Frankreich selbst steht nicht viel auf unserem Plan, weil wir das Land gesondert und mit viel Zeit erkunden wollen, jetzt aber nur als Transitstrecke benutzen. Von daher werde ich nicht alle Stellplätze aufführen, nur unsere Highlights.         Und los gehts.

Diese wundervollen Flamingos konnten wir in Salses le Chateau von unserer Dachterrasse aus bewundern. 

Wir stehen inmitten einem kleinen Pinienhain mit wenig anderen Campern, die wie wir die Ruhe genießen und sich an den herrlichen Vögeln erfreuen. Entlang mehrerer Seen kann man hier prima spazieren gehen und die Flamingos aus einer immer wechselnden Perspektive beobachten.

Mit einer Tasse Kaffee und einem grandiosen Sonnenuntergang beschließen wir den Tag, verbringen eine ruhige Nacht und fahren am nächsten Morgen weiter nach Gard wo wir die Höhle bzw. Grotte de Trabuc besuchen.

Die Grotte Trabuc wird auch Höhle der 100.000 Soldaten genannt und warum das so ist erfahren wir bei unserem Besuch.

Durch eine geologische Besonderheit entstanden die "100.000 Soldaten" die ähnlich Stalagmiten . Über die Entstehung der Soldaten sind sich die Wissenschaftler nicht einig.

Seit der Antike ist die Höhle bekannt und während des Cevennenkrieges versteckten sich die Kamisaden in ihrem Gewölbe.

Die Kamisaden gaben der Höhle den Namen ihrer Lieblingswaffe, der Donnerbüchse oder eben auch Trabuc.

Diese Formation wird der große Schmetterling genannt.

Mit ein wenig Fantasie entdeckt man hier Drachen und Totenköpfe und fühlt sich ein wenig wie in einer Hollywood Gruselverfilmung.

 

Bevor wir Morestel erreichen übernachten wir an zwei Stellplätzen die jedoch keiner Erwähnung wert sind. 

In Morestel besuchen wir den alten Ortskern unterhalb der alten Burganlage ( es stehen nur Reste der Burg ), und schlendern durch den Ort. Noch ist unsere Welt in Ordnung , was sich jedoch bald ändert.

Am Abend lassen wir die Katzen raus, sitzen selbst in der Sonne und schauen den beiden beim Spielen zu. Gegen Abend verziehen wir uns in Bruno , und auch Fienchen möchte rein. Holly bleibt noch draußen... und zwar die nächsten fünf Tage.

Als sie die Nacht über nicht kommt, machen wir uns noch keine Gedanken, aber als sie bis zur Mittagszeit noch immer nicht auftaucht gehe ich auf die Suche. Ich laufe durch das angrenzende Wohngebiet, suche entlang der wenig befahrenen Straße ... Nichts, unsere Holly bleibt verschwunden. Panik macht sich in mir breit, denn so lange war sie noch nie weg, und langsam glaube ich auch nicht mehr daran dass sie nochmal kommt. Beim orstansässigen Tierarzt geben wir Bescheid, dass unsere Katze abkömmlich ist und vereinbaren das wir telefonisch in Kontakt bleiben sollte eine Katze gefunden werden. Das gleiche machen wir im Bürgerbüro.

Glücklicherweise taucht unsere Holly nach fünf Tagen Abends bei strömenden Regen wieder auf. Gott sei Dank ;0)

Bevor wir Frankreich verlassen , übernachten wir wieder in Belfort wie schon am Anfang unserer Spanienreise auch stehen wir auf dem großen Wohnmobil-Stellplatz. Einen  kurzer Besuch der Zitadelle von Belfort lassen wir uns nicht nehmen. Erinnert ihr euch noch daran?

 

Der Rest ist schnell erzählt, wir verlassen Frankreich und fahren in die Heimat. Auf dem Weg  zur unserer Homebase treffen wir liebe Freund und natürlich die Familie. Sind überglücklich wieder eine Brezel essen zu dürfen , und treffen uns mit Followern unseres YouTube Kanals. Machen TÜV , den wir allerdings erst beim dritten Anlauf bekommen, erledigen alle Vorsorgetermine bei unseren Ärzten und kommen nach knapp 14 Tagen wieder los. Aber das ist ein neues Abenteuer. 

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