Zurück in Spanien 2025

Veröffentlicht am 2. Februar 2025 um 12:31

Um Mitternacht sind wir am Startpunkt, d.h. am Parkplatz in der Nähe von Carlos Gutierrez angekommen. Hier verbringen wir den Feiertag Hl. drei Könige. Nachdem wir ausgeschlafen und ordentlich gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg zu Carlos um unsere Drohne abzuholen. Am Vormittag sind uns einige Personen mit der klassischen Carlos-Tüte aufgefallen, sodass klar ist das dieses Ticketbüro geöffnet ist. Also machen wir uns auf um Miss Froggy zu holen. Leider ist der Laden brechend voll und nach gut 20 Minuten frage ich zwei ältere Damen ob sie mir den Vortritt lassen, da ich nicht buchen sondern nur etwas abholen möchte. Die zwei kommen aus Deutschland und so können wir uns unterhalten , und ich schwärme den beiden vor wie toll Marokko ist, und wünsche natürlich auch viel Spaß. 

Zurück in Bruno schmieden wir Pläne wie es weiter gehen soll. Da alle Welt von Tarifa redet und dies nicht weit entfernt ist, fahren wir am nächsten Tag dorthin. Geparkt wird auf einem Stellfläche direkt bei LIDL. Nicht unbedingt schön aber geschickt um alle Vorräte aufzufüllen. Hier treffen wir auch wieder eine Vanlifer den wir in Marokko kennengelernt haben , und der anscheinend  keine guten Erfahrungen gemacht hat wie er uns berichtet. Schade ...

In Tarifa selber hat mich die Kirche mit einer unglaublich schönen Weihnachtskrippe von beachtlicher Größe total beeindruckt.

Leider war das Fotografieren verboten und ich kann es nicht mit Euch teilen ;0( .

Natürlich sind wir auch den langen Steg entlang gelaufen der das Mittelmeer vom Atlantik trennt. 

...

Den Ursprung der Stadt Tarifa bildete die Kalifenburg, die man heute in Altstadt bewundern kann. Sie wurde im 10. Jahrhundert unter der Herrschaft von Abd ar-Rahmans III. erbaut. Aus dieser maurischen Epoche stammen auch das heutige Stadtbild und ihre engen, gewundenen Straßen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die im Gotik-Mudéjar-Stil gehaltene Santiago-Kapelle, das San-Francisco-Kloster und die Kirchen Santa María und San Mateo. Die Gemeinde verfügt über Strände von insgesamt knapp 38 km Länge. Die meisten dieser feinen Sandstrände liegen an flachem Wasser, wobei die Playa de los Lances, die zum Naturraum erklärt wurde, besonders schön ist.

...

 

Insel Tarifa

Die Insel, die größer als die Altstadt ist, war im Altertum ein heiliger Ort , an dem phönizische Gräber aufbewahrt wurden. Ihr historischer und natürlicher Reichtum hat ihr den Schutz als Kulturerbe eingebracht. In muslimischer Zeit werde er al-Qantir genannt und diente als Steinbruch für die Steine , die zum Balu der Burg von Guzman el Bueno und anderer Festungen des Kalifats an der Meerenge verwendet wurden. Ende des 16. Jahrhundert wurde ein Wachturm gebaut, der Anfang des 19. Jahrhundert in einen Leuchtturm umgewandelt wurde. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Insel durch eine künstliche Landenge mit dem Festland verbunden und allmählich um ihren Umfang herum befestigt. Bis 2001 diente sie als Militärkaserne und später als Auffanglager für Ausländer in irregulären Verhältnissen. Auf der Insel befindet sich  Punta Marroqu, der südlichste Pol des europäischen Festlandes.

Nicht weit von Tarifa , nur etwa zwanzig Kilometer ist das kleine Dorf Bolonia , das gleich drei Attraktionen zu bieten hat.

Zum einen kann man hier kiolmeterlange Spaziergänge an einem wunderschönen Sandstrand machen, oder man besteigt die Düne von Bolonia. Die Düne ist über 30m hoch und rund 200m breit und wurde geformt durch den Ost-Wind der hier frontal auf die Bucht trifft. Sie rückt immer weiter ins Landesinnere vor und begräbt nach und nach die umliegenden Pinienwälder unter sich. Seit 2001 steht die Düne als Naturmonument unter Schutz.

Am Fuß der Düne liegen die Ruinen von Baelo Claudia. Die Siedlung wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war im gesamten römischen Reich bekannt für die Verarbeitung und den Export von Thunfisch sowie einer Würzsoße namens Garum. Bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. wuchs und florierte Baelo Claudia. Doch schließlich führten Krise und Untergang des Römischen Reiches, Angriffe anderer Völker sowie See- und Erdbeben in dieser Gegend zum wirtschaftlichen Niedergang der Stadt. Spätestens Anfang des 7. Jahrhunderts war Baelo Claudia schließlich verlassen. Bei einem Rundgang durch die Ruinen geben Infotafeln wissenswerte Informationen über einzelne Gebäude und die Fischverarbeitung.

In Facinas stehen wir für zwei Tage auf einem Stellplatz und sitzen mit einigen anderen den Regen aus. Auch hier nutzen wir die Zeit um zu arbeiten. Leider hält unser Dachfenster über dem Bett dem Regen nicht stand, und es tropf einmal mehr auf´s Bett. In Dänemark , ganz am Anfang unserer Reise hatte wir das Problem zum ersten Mal, und klar hat Thomas alles mögliche getan um das Fenster dicht zu bekommen. Wir stehen vor einem Rätsel warum es nicht dicht ist.  Naja, egal, Wanne drunter und gut...

Als die Sonne sich ankündigt fahren wir weiter in ein Naturschutzgebiet , in welchem man Gänsegeier beobachten kann. 

Schon aus einiger Entfernung sehen wir die Geier am Himmel ihre Runden ziehen, um dann am Fels zu landen. Bei genauem Hinschauen erkennen wir viele dieser Gänsegeier die sich nicht wirklich vom Felsgestein abheben, da ihr Gefieder die selben Farben hat wie der Fels. Ich bin sofort Schockverliebt in diese wunderschönen Vögel. 

In Andalusien sind sowohl Gänsegeier, als auch Mönchsgeier beheimatet. In Tarifa sieht man fast ausschliesslich Gänsegeier, die eine Flügelspannweite von etwa 2,70 Meter und eine Höhe von 1,10 Meter erreichen. Dabei bringen sie ein stolzes Gewicht von 7 kg – 10 kg auf die Waage und werden circa 25 Jahre alt. Sie lassen sich besonders an den Steilhängen der Gebirgsformationen nieder um zu brüten. Dort können sie auch die Thermik am besten nutzen, um morgens in den Himmel zu steigen, um dann in den angrenzenden offenen Landschaften auf Futtersuche zu gehen. Sie ernähren sich ausschließlich von Aas.

Die Bilder sind nur eine klein Auswahl aus über 100 geschossenen Fotos.

So verbringen wir hier mehrere Stunden und ich kann mich nur schwer trennen, denn immer wieder entdecke ich etwas Neues das bestaunt werden muss. Nicht nur Gänsegeier auch frei laufende Pferde und Schafe sind hier vertreten. 

Nach diesem Erlebnis, machen wir uns am Nachmittag auf den Weg nach Palmar de Troja. An diesem Stellplatz nutzen wir die Ver-, und Entsorgung, schauen der Jugend beim Motocross zu, und hoffen dass nach 23.00 Uhr endlich Ruhe einkehrt. Der Platz ist ein beliebter Hundespielplatz und die angelegten Wege werden zum Mopedfahren genutzt. Leider bekomme ich einen Migräneanfall , der uns einen Tag kostet und ein weiter fahren verhindert.

Unser nächster Halt ist ... Sevilla...

Mit knapp 690.000 Einwohnern ist Sevilla die viertgrößte Stadt Spaniens. Eine Legende besagt, dass die Stadt vom griechischen Helden Herakles  ( Herkules ) gegründet wurde.

 

 

Plaza de Espana ist der berühmte, und einer der spektakulärsten Plätze in Sevilla. Das Hauptgebäude wurde 1929 für die Ibero-Amerikanische Ausstellung gebaut.

Der Grundriss des Platzes ist halbrund, zwei Türme ragen an den Seiten über den Platz hinaus, der das Hauptgebäude umrahmt.

Zwischen beiden Türmen verläuft eine Reihe von Galerien mit Rundbögen-Arkaden, die zu den verschiedenen Bereichen des Platzes führen auf dem dieser Brunnen steht. Rund um den Platz sind Bänke aus bemalter Keramik angeordnet, die die spanischen Provinzen repräsentieren.

 

 

 

Die Giralda ist das ehemalige Minarett der Hauptmoschee und heutiger Glockenturm der Kathedrale von Sevilla. 

Die Moschee wurde nach der christlichen Rückeroberung der Stadt im Jahr 1248 zunächst als Kirche Santa Maria la Mayor weitergenutzt , bevor sie im 15. Jahrhundert niedergerissen und als spätgotische Kathedrale neu erbaut wurde. Das aus Backstein gemauerte Minarett blieb erhalten und dient seitdem als Glockenturm. 

Die Giralda ist das bis heute bedeutendste Wahrzeichen der Stadt.          

                                                                                                                                                                                                               Quelle  Wikipedia             

 

Unser Schlafplatz ist ein riesiger sehr gut besuchter Parkplatz der etwa 15 Gehminuten vom Zentrum entfernt liegt.

Hier werden wir das erste Mal erkannt und auf unsere YouTube Videos angesprochen. Das macht uns unglaublich glücklich und motiviert uns ungemein. Dachten wir anfänglich noch ... bissl filmen und Video schneiden ... wissen wir jetzt dass das richtig Arbeit ist.

Bei unseren Streifzügen durch Sevilla, fallen uns die vielen Orangenbäume auf die schwer an ihren Früchten tragen, und stellen uns die Frage warum die keiner erntet. Nachdem ich eine versucht habe, und das Gesicht in 1001 Falte gezogen habe war klar, das sind Bitterorangen. 

Meine Recherchen haben ergeben, dass man daraus das für die Weihnachtsbäckerei unerlässliche Orangeat herstellt. Auch zur Likör-, Marmelade- und Putzmittelherstellung finden diese Bitterorangen Verwendung.

Nach zwei herrlichen Tagen in Sevilla, den Flamencotänzerinnen der Musik und ihrer spannender Kultur , verlassen wir die Stadt um ans Meer zu kommen. Über Park4Night suchen wir uns den Platz Playa de San Bruno aus :0)    .

Was für ein Name, da wollen wir hin...

Leider ist der Stellplatz nicht für Camper und Wohnmobile zu erreichen, denn die Zufahrtstraße zu diesem Stellplatz ist für uns gesperrt. Schade aber nicht zu ändern, also suchen wir weiter.

Viele , viele Plätze später entscheiden wir uns vorzeitig nach Portugal zu fahren.

 

Unseren ersten Schlafplatz in Portugal finden wir in Cabanas. Zwischen Wohn- oder wahrscheinlich eher Ferienhäusern ist auf einer geräumigen Fläche Platz für ca. 10 Wohnmobile das Parken und Übernachten erlaubt. So kommen wir auch wieder dazu am Wasser spazieren zu  gehen, was uns immer viel Freude macht.

Wir können das Meer nicht direkt erreichen, da dieser Flusslauf dazwischen fließt. Für 2€ kann man sich mit einem Boot übersetzten lassen, was wir jedoch nicht machen wollen. Uns genügt es am Fluss entlang zu spazieren und die Unmengen an Kaktusfeigen zu bestaunen. Nach unserem Erlebnis mit den Bitterorangen sind wir etwas vorsichtiger und probieren keine der Feigen. Obwohl ich weiß wie lecker die sind.

So erleben wir eine ruhige Nacht und fahren am nächsten Tag weiter nach Tavira.

Tavira die kleine Küstenstadt an der portugiesischen Algarve liegt am Fluss Gilao, hat einen langen Sandstrand und Salinen die Flamingos , Löffler und andere Watvögel anlocken. Leider sehen wir keinen dieser Vögel. Unser erster Eindruck ist , das Tavira eine große Baustelle ist.

Überall werden Leitungen verlegt und entsprechend wird überall der Boden aufgerissen...

Das mittelalterliche Castelo de Tavira befindet sich im Zentrum und bietet einen herrlichen Blick auf die Stadt.

Der im Innenhof liegende kleine botanische Garten gefällt mir ausgesprochen gut. Noch nie habe ich eine so schöne Geißblatthecke oder so große Gummibäume gesehen. Auch ein Baum der aussieht wie eine riesige Hortensie ( Dombeya wallichii ) der tatsächlich Hortensienbaum genannt wird fasziniert mich total. 

Von den trockenen, verblühten Blüten nehme ich mir Samen mit , in der Hoffnung diese zum Keimen und Wachsen zu bringen.

 

 

Hortensienbaum

 

Hortensienbaum ist ein schnell wachsender tropischer Strauch, der ursprünglich aus Madagaskar stammt. Dieser faszinierende kleine Baum kann in Behältern gezüchtet werden, gedeiht jedoch besonders gut, wenn er im Boden kultiviert wird. Sein Gattungsname Dombeya ehrt Joseph Dombey, einen französischen Botaniker und Mediziner.

 

 

Die Kirche Santa María do Castelo beherbergt die Gräber von 7 Rittern, die von den Mauren getötet wurden. 

Leider ist ein Besuch hier wegen der Baustelle nicht möglich.

 

Weiter nach Faro...

In Faro stehen wir zum Übernachten auf dem LIDL Parkplatz was hier ausdrücklich erlaubt ist, und starten von hier unseren Stadtbesuch.

Zuerst zum Hafen wo wir den Straßenmusikern lauschen und dem Treiben zu schauen...

und besuchen dann die Barockkarmeliterkirche Nossa Senhora do Carmo aus dem 18. Jahrhundert.

Das Innere der Kirche fasziniert mit üppig vergoldeten Schnitzereien des Hauptaltars und den gleichermaßen geschmückten Nebenkapellen.

Beeindruckend sind auch die barocken Figuren die den Kreuzweg Jesu darstellen.

Im Klostergarten ist die Capela dos Ossos zu betrachten. Die etwa 4 mal 6 Meter große Kapelle wurde mit den Gebeinen von mehr als 1000 Mönchen aus dem Karmeliterorden gebaut und im Jahr 1816 eingeweiht.

Über dem Eingang ist eine Inschrift zu lesen , welche den Besucher auffordert...

...Halte einen Moment inne, und bedenke, dass Du diesen Zustand erreichen wirst...

Dachte ich am Anfang noch dass dieser Besuch des Beinhauses "gruselig" wird, kann ich euch berichten dass es gegenteilig ist.

Eine Solche Ruhe , Frieden und Harmonie die dich hier empfängt, macht demütig und die eigene Endlichkeit spürbar.

Solltet Ihr irgendwann in der Nähe sein, schaut euch die Capela dos Ossos unbedingt an. 

 

Nach einer etwas ruhelosen Nacht machen wir uns auf den Weg entlang der Küste Portugals, finden wieder keinen Stellplatz der für uns geeignet und erlaubt ist, und fahren dann direkt nach Nazare weiter.  Was für ein Ritt... 397 km lassen nicht nur die Stimmung sinken, sondern auch den Hintern ordentlich schmerzen.

Wir erreichen Nazare am späten Abend

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.