Unser Abenteuer beginnt in Algeciras...
Im Industriegebiet in einer eher unscheinbaren Nebenstraße ist das Reisebüro von Carlos, der vielen Marokkoreisenden ein Begriff sein dürfte, denn hier kauft man die Tickets für die Fähre nach Ceuta oder Tanger.

Wir entschließen uns über Ceuta einzureisen ...
Ceuta ist eine spanische Stadt an der nordafrikanischen Küste und der Straße von Gibraltar. Ceuta gehört als spanische Exklave zur Europäischen Union, nicht aber zur NATO.
Die Fährfahrt dauert eine Stunde und ist sehr kurzweilig. An Bord gibt es die Möglichkeit Getränke oder Snacks zu kaufen, außerdem kann man sich von verschiedenen Fernsehsendern berieseln lassen.
Unsere erste Nacht in Afrika verbringen wir noch in Ceuta an einem großen Parkplatz an der Straße.
Der Grenzübertritt nach Marokko gestaltet sich völlig problemlos und dauert auch nur 45 Minuten. Einreisen kann man nur mit einem gültigen Reisepass, ein Personalausweis reicht hier nicht aus.
Ein Grenzbeamter besichtigt den Innenraum von Bruno und ist sichtlich überrascht das wir alles was man zum Leben braucht dabei haben. War der Beamte am Anfang noch streng und still, verlässt er Bruno mit einem Grinsen im Gesicht.
Ein weiterer Beamter will den Drogenhund noch das Innere der Kabine untersuchen lassen, doch der Hund fand das Katzentrockenfutter wesentlich interessanter als seine eigentliche Aufgabe und so wurde diese Aktion unterbrochen oder besser aufgegeben. ;0)))
Und dann sind wir in Marokko und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf einmal stehen Palmen am Straßenrand , die Häuser haben diese typischen Fenster wie aus 1001 Nacht.
In Azla verbringen wir die Nacht hinter einer Tankstelle auf einem kostenlosen Parkplatz und machen uns am nächsten Morgen auf nach Chefchouen.
Um dorthin zu kommen nehmen wir die Route über das Riff Gebirge obwohl das Auswärtige Amt davor abrät...
Rif-Gebirge
Im Rif-Gebirge (Nordost-Marokko) wird Cannabis angebaut. In Einzelfällen kann es zu Belästigungen durch Rauschgifthändler kommen.
- Bereisen Sie das Rif-Gebirge nicht allein.
- Lassen Sie sich nicht zum Kauf von Drogen verleiten. Der Besitz von Drogen wird in Marokko strafrechtlich verfolgt und führt zu hohen Freiheitsstrafen.
- Quelle Auswärtiges Amt
Wir haben schon von anderen Reisenden gelesen dass diese Informationen nicht mehr auf dem neuesten Stand sind und können dies unterstützen.
Zu keinem Zeitpunkt wurden wir auf unserer Fahrt durch das Riff Gebirge bedrängt oder irgendwie belästigt, ganz im Gegenteil die Menschen sind sehr freundlich und freuen sich unser Feuerwehrauto zu sehen. Es wird uns immer wieder zugewunken und die Daumen nach oben gezeigt.
Die Fahrt durch das Gebirge ist einfach atemberaubend , wunderschön und absolut zu empfehlen.


Chefchaouen die blaue Stadt
Die blaue Stadt deswegen, weil in den späten 1990 Jahren die Bürger aufgerufen wurden ihre Häuser blau zu bemalen um damit einen Touristenmagnet ins Leben zu rufen.
Und ganz ehrlich das ist geglückt, zumal die blaue Farbe auch den bösen Blick abhält.




Die engen Gässchen und Straßen mit ihren vielen Händlern die allerlei Krimskrams anbieten sind sehr beeindruckend. Hier kannst du Leinenkleidung für kleines Geld genauso wie die traditionellen Gewänder erstehen. Auch Lederwaren, Schmuck, Seifen und Gewürze werden überall angeboten.
Und wer die hungrigen Hunde und Katzen füttern möchte kann in jedem Kiosk Futter kaufen, und was Gutes tun.

Nachdem wir die Medina, den Hauptplatz Uta el-Hamman und den Garten vor der Stadt besichtigt und genossen haben, gehen wir zurück zum Auto und verbringen eine sehr unruhige Nacht.
In aller Frühe wird der LKW neben uns mit Gasflaschen beladen und der Lärm und das Geschrei lässt uns aus süßen Träumen hochfahren ;0)))
Aber das macht nichts , denn unser heutiges Ziel ist das 197 km entfernte Fes für das Google Maps eine Fahrzeit von 3 Stunden 45 Minuten einplant, naja das wird bei uns nicht reichen .
Auf unserer Fahrt nach Fes kommen wir an vielen Straßenhändlern vorbei die Oliven oder Mandarinen anbieten. Wir erstehen 2 kg Mandarinen für umgerechnet 1.40 € und was soll ich sagen... Noch nie habe ich so frische , gute und super leckere Mandarinen gegessen.
Es dauert auch nicht lange und die Tüte ist leer. Mhhhhmmmm lecker.


Fes
Fès ist eine Stadt im Nordosten Marokkos, die häufig als Kulturhauptstadt des Landes bezeichnet wird. Sie ist für die von einer Mauer umgebene Altstadt Fès el Bali mit Gebäuden aus der Zeit der Meriniden, geschäftige Souks und ihre gediegene Atmosphäre bekannt. Hier in der Medina gibt es Religionsschulen wie die Bou Inania Madrasa und die Medersa Attarine aus dem 14. Jahrhundert, die beide mit aufwendigen Zedernholzschnitzereien und kunstvollen Fliesen verziert.
Doch bevor wir die Medina von Fes besichtigen können, stecken wir im Verkehr des Todes. Ich bin heilfroh dass Thomas so souverän den Verkehr meistert, denn es scheint keine Regeln zu geben. Aus einem zweispurigen Kreisverkehr werden schnell mal fünf Spuren gemacht, und zwischen all dem Blech sind dann noch Moped- und Fahrradfahrer unterwegs die ohne zu schauen plötzlich vor dir einscheren.
Und dann ist es geschehen wir stecken fest im Verkehr, haben den Überblick verloren wo eigentlich unser geplanter Parkplatz ist und sind irgendwie " LOST".
Unsere Rettung kommt in Form eines jungen Mannes auf einem Moped , der uns aus diesem Verkehrsknoten heraus löst und uns zum Parkplatz führt. Gott sei Dank oder wie man hier sagt "Inshallah".
Unser Retter ist Stadtführer und so verabreden wir uns für eine Führung durch Fes in den frühen Abendstunden.
Um 17.00 Uhr beginnt unsere Führung durch Fes.
Durch enge dunkle Gässchen kommen wir immer tiefer in ein Labyrinth aus dem wir alleine wohl nicht so einfach heraus finden würden.
Wir schauen einem Holzhandwerker beim Schnitzen einer traditionellen marokkanischen Laterne zu, und erfahren dass Schnitzereien aus Zedernholz aus dem Atlasgebirge gemacht werden. So z.B. Eingangstüren, Laternen, Deckenelemente , Truhen und Möbel aller Art.



Beim Besuch in einer Weberei erfahren wir etwas über die Sabra-Seide oder auch Kaktusseide die aus den Fasen der Agave gewonnen und für Herstellung der Djellaba verwendet wird. Die Djellaba ist ein traditioneller, bodenlanger und die Körperkonturen weitgehend verbergender Überwurf- und Kapuzenmantel mit langen Ärmeln. Sabra hat einen metallischen Glanz und ist und ist sehr elastisch.
In windeseile jagt das Schiffchen mit dem feinen Faden hin und her. Durch das Ziehen an der Schnur werden die Fäden immer gegengleich für das Schiffchen geöffnet ( Ist das verständlich? ) .
Auch das wechseln eines Schiffchens, wenn der Faden leer ist geschieht in einer Geschwindigkeit das wir nur staunen können.
Wenn dann aus diesem Sabra eine Djellaba genäht wurde, kommt der nächste Künstler an die Reihe.

Dieser Schneider näht nicht nur die Kaftane und Djellabas, er bestickt diese auch je nach Wunsch oder Anlass.
Mit feinen Goldfäden werden Muster gestickt und auf diese Weise festliche Gewänder hergestellt.



Ein Blick in die Karawanserei oder wie Thomas sagt ins Pferdeparkhaus mitten in der Stadt.
In der Karawanserei kann man gemeinsam mit seinem Pferd oder Esel unterkommen.
Die Ställe sind unten und darüber sind fünf Zimmer mit einfacher Schlafgelegenheit. Ob es eine Toilette oder gar ein Badezimmer gibt , haben wir nicht in Erfahrung gebracht.

Unser Besuch in Fes findet an einem Donnerstag statt, und so ist es nicht verwunderlich dass die Straßen bzw. Gassen unglaublich voll sind von Menschen die ihre Einkäufe vor dem Feiertag erledigen wollen.
Anders als bei uns der Sonntag gilt in Marokko der Freitag, wie in anderen islamischen Ländern, als heiliger Tag.
An einem Freitag geht man zum Beten in die Moschee , verbringt die Zeit mit der Familie und besucht den Friedhof. So erzählt uns unser Guide.
In einer Apotheke (nicht wie wir sie kennen, obwohl es diese auch gibt) kaufen wir dann Gewürze für Tajine und Brathähnchen ein.
Der Apotheker spricht sehr gut Deutsch und erzählt uns dass er in fünfter Generation diesen Laden betreibt mit allerlei homöopathischen
Mitteln, Salben und Tees. An den Wänden sind Gläser mit Kräutern und Mixturen aufgereiht und wir erfahren die Zusammensetzung und Anwendungsbereiche.
Dann ohne Vorwarnung drückt er mir Kräuter die in einem Stoffläppchen eingedreht sind unter das linke Nasenloch, hält das rechte zu, und mir ist als ob jemand "Großputz im Kopf" macht.
Eucalyptus und Rosmarin, Pfefferminz ... leider hab ich vergessen was noch drin ist.
Auf jeden Fall macht es die Nase lange Zeit frei und wir können richtig gut durchatmen. Denn auch Thomas bekam das Läppchen unter die Nase gehalten.
Klar, das wir das auch eingekauft haben zusammen mit 10gr Weihrauch denn schließlich steht ja Weihnachten vor der Tür.
In der Medina wird überall Fleisch, Fisch , Obst und Gemüse verkauft und das Gedränge ist kaum in Wort zu fassen. Zwischen den Menschenmassen fahren Mopeds und Fahrräder und auch große Karren werden durch geschoben. Dazwischen spielende Kinder und viele streunende Hunde und Katzen die hoffen irgendwo etwas essbares zu bekommen.


Wenn man etwas derartiges nicht kennt , kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Erleben mit allen Sinnen... vor allem in der Gasse der Fischhändler.
Wir sehen auch den Eingang der Moschee und Gläubige die sich zum Gebet bereit machen . Hier fotografieren wir aus Respekt natürlich nicht.
Weiter geht`s ins Viertel der Gerber, und auch diese riecht man schon bevor man sie sieht.

Die Ursprünge der Gerbereien von Fes liegen im Dunkeln; lokale Traditionen führen sie bis in die Zeit der Stadtgründung im 9. Jahrhundert zurück, denn einen Bedarf an Leder für Stiefel, Sandalen, Gurte, Sättel etc. gab es in jeder größeren Stadt. Auch wurden hölzerne Truhen zwecks Abdichtung nicht selten mit Leder verkleidet. Darüber hinaus fand Leder auch im militärischen Bereich ( z.B. für Rüstungen ) Anwendung. Die marokkanischen Gerbereien waren schon im Mittelalter berühmt - so gibt es Bericht über den Transport von Leder und Lederprodukten bis ins ca. 4000km entfernte Bagdad.
Während in Europa die meisten Gerbereien in der beginnenden Neuzeit aus den Städten verbannt und im 20. Jahrhundert in Länder der Dritten Welt verlagert wurden, blieben in Nordafrika noch zahlreiche Betriebe erhalten. In Marokko finden sich Gerbereien u.a. in den Städten Tetouan un Marrakesch.
Ein Gerber klärt uns mit einem Grinsen darüber auf, dass die Häute zum Gerben in eine Flüssigkeit aus Taubenkot und Rinderurin eingelegt und gewalkt werden, und anschließend zum Trocknen an die Hauswände und Dächer gehängt werden. Erst nach dieser Prozedur wird das Leder in den Bottichen gefärbt. Der Beruf des Gerbers ist wohl der Härteste den wir uns vorstellen können, denn bis heute ist in der berühmten Gerberei Chouara alles Handarbeit. So wird mit den Füßen gewalkt und mit vollem Körpereinsatz die schweren Häute von einem Bottich in den nächsten gehievt. Es dauert ungefähr ein Jahr bis aus Tierhaut Leder entsteht.
Mit einem kleinen Trinkgeld bedanken wir uns bei dem Gerber ( nachdem wir keinerlei Lederwaren eingekauft haben ) und tauchen in das inzwischen nächtliche Fes ein. Wir haben noch die Möglichkeit an einem ATM Geld zu holen und sind dann auch etwas erschlagen von all diesen Eindrücken als wir wieder in Bruno ankommen.
Für die Führung durch Fes (knapp 3 Stunden ) haben wir 200 Dirham bezahlt was umgerechnet etwa 20 € sind. Nach einem schnellen Abendessen fallen wir auch schon in süße Träume. ;0)
Das Wochenende verbringen wir auf dem Campingplatz Zerhan Belle Vue.
Hier drehen wir das Video mit unserer Roomtour und stellen unseren Bruno vor, außerdem wird wieder ein Video geschnitten und am Blog geschrieben. Außerdem brauchen wir hin und wieder so kleine Pausen in denen kein Highlight das nächste jagt, und der Kopf einfach mal ein wenig in den Ruhemodus umschalten kann.

Der Campingplatz Zerhan Belle Vue ist sehr liebevoll angelegt und macht einen sehr ordentlichen Eindruck.
Die Parzellen sind groß und man steht unter herrlichen Olivenbäumen. Überall hat er Mülleimer mit Deckel und man kann hier problemlos Ver- und Entsorgen. Morgens zwischen 8.00 und 9.00 Uhr kommt der Bäcker ans Auto und bringt Brot für das er nichts haben möchte, wohl aber dass man ihm eine Mütze abkauft. Solltet ihr hierher kommen, bezahlt einfach nur das Brot denn die Mützen sind einfach unglaublich teuer und im Preis überzogen.
Der Betreiber des Platzes ist sehr freundlich und hilfsbereit, und so haben wir hier eine gute Zeit.
Im nahegelegenen Volubilis sind wir den alten Römern auf der Spur.


Volubilis
Die römische Geschichte von Volubilis geht auf das erste Jahrhundert vor Christus zurück. Damals eroberten die Römer die Region und machten die Stadt zu einem wichtigen Zentrum der Provinz Mauretania Tingitana. Unter römischer Herrschaft erlebte die Stadt eine Blütezeit und wurde zu einer wohlhabenden Stadt mit prächtigen Bauten. Dazu gehören zahlreiche öffentliche Gebäude, Wohnhäuser, ein Forum, ein Aquädukt und viele Mosaike.
Im 3. Jahrhundert nach Christus ging es mit Volubilis bergab. Die Stadt wurde mehrmals von Barbaren, insbesondere von den Vandalen und Berbern, angegriffen. Diese Angriffe und politische Unruhen im Römischen Reich führten zum langsamen Verfall der Stadt. Die meisten Einwohner verließen Volubilis und schließlich wurde die Stadt im 11. Jahrhundert verlassen
Volubilis ist heute eine bedeutende archäologische Stätte in Marokko. Sie gibt Zeugnis von der römischen Herrschaft und ist seit 1997 UNESCO Weltkulturerbe. Während der Ausgrabungen wurden viele gut erhaltene Überreste der römischen Stadt gefunden, zum Beispiel Badehäuser, Mosaike, Triumphbögen und Straßen.



Wir stoßen auf Namen wie Ptolemäus der König von Mauretania war, oder auch Kaiser Caligula der in der in den Jahren 37 - 41 n Chr. regierte . Auch die Säulen des Hercules und das Handwerkliche Geschick und Präzision der damaligen Handwerkern lassen uns staunen. Mit ein wenig Fantasie kann man sich vorstellen wie es in dieser Zeit auf den Straßen zuging, oder wie es in den Häusern aus gesehen haben mag.
Wir verlassen diesen geschichtsträchtigen Ort und fahren rund 35 km nach Meknes .
Auf einem großen Parkplatz direkt neben einem Rummel mit Fahrgeschäften stellen wir Bruno ab und schlendern durch den Rummel .
Fahrgeschäfte für Groß und Klein, Losbuden und Schießstände alles wie bei uns nur kleiner. Und dann sind da noch die Gerüche ...
Herrlich , es duftet nach süßem Gebäck und Popcorn, dazu kommen viele Stände an welchen gegrillt wird und dazwischen sind die Obsthändler die ihre Waren anbieten.


Am nächsten Morgen haben wir tierische Nachbarn bekommen. Direkt neben Bruno ist ein Pferd angebunden und weil ich den Besitzer nicht finde , füttere ich das Pferd mit hartem Brot das es auch hungrig oder freudig annimmt. Erst später entdecken wir auf einem Karren der neben dem Pferd steht, zwei Berberaffen in einem Käfig. Wie sich herausstellt bekommen die Affen ein Kostüm angezogen und dienen als Attraktion für die Menschen auf dem Platz vor der Medina. Zu diesem Spektakel gehört auch noch ein Vogel Strauß .


Für uns als Tierliebhaber ist es nicht leicht das mit an zu sehen , aber auch hier gilt ... Andere Länder , andere Sitten.
In der Medina haben wir wieder das Gefühl von 1001er Nacht.



An diesem herrlichen Stand kaufen wir typisches marokkanisches Hähnchengewürz und zwei Patchouli Duftwürfel ein.
In der Medina kann man alles kaufen was das Herz begehrt und irgendwie noch viel mehr ;0))





Wir lassen uns treiben und schwimmen in der Meng mit, und schon ist es passiert... Wir haben uns verlaufen und müssen Google Maps zu Hilfe nehmen um wieder heraus zu finden. Aber das ist alles kein Problem denn wir sind ja gut zu Fuß. Auf unserem Weg zurück kaufen wir noch frisches Fladenbrot ein und natürlich Mandarinen und Orangen.
Unser nächster Stopp ist in Casablanca.
Wenn ich an Casablanca denke fällt mir sofort der gleichnamige Liebesfilm mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman ein... ABER....
Die US-Produktion „Casablanca“ von Regisseur Michael Curtiz gehört wohl zu den bekanntesten Liebesfilmen aller Zeiten. Einige Zitate des Filmes („Ich schau dir in die Augen, Kleines“, „Spiel es noch einmal, Sam“) sowie die Hauptdarsteller Humphrey Bogart und Ingrid Bergman sind bis heute weltberühmt. Obwohl der Oscar-prämierte Film aus dem Jahr 1942 stark zum Marokkobild vieler Generationen beitrug, wurde er fast vollständig auf dem Gelände des Warner Bros. Studios in Burbank, Los Angeles, gedreht.
...
Eine findige Amerikanerin hat in Casablanca ein Restaurant eröffnet mit dem Namen, "Ricks Cafe". Über das Restaurant teilen sich die Geister, denn die einen sind super zufrieden und loben das Essen, andere finden die Preise viel zu hoch, aber in einem sind sich alle einig...
Hätte es das Restaurant damals wirklich gegeben, hätte es so ausgesehen.
Uns persönlich haben die Preise abgeschreckt .
Wir besuchen die Moschee von Hassan dem 2.

Die Hassan-II.-Moschee ist eine der größten Moscheen der Welt, und nach dem seit 1961 regierenden und im Jahr 1999 verstorbenen König Hassan II. benannt. Das 200 m hohe Minarett ist das zweithöchste der Welt.
Die Moschee darf in den Vormittagsstunden im Rahmen von Führungen von Nicht-Muslimen gegen Eintrittsgeld betreten werden.




Leider sind wir erst um 14.30 an der Moschee und ein Besuch somit nicht mehr möglich. So bestaunen wir die Moschee von außen, machen viele Fotos und werden um 15.00 Uhr mit allen anderen Besuchern vom Platz gebeten. Ein Ordner mit Trillerpfeife, pfeift uns alle vom Platz ;0)))
Auch hier in Casablanca ist der Verkehr nichts für schwache Nerven, so werden aus zwei Spuren gerne vier oder fünf gemacht , und in all diesen Chaos tauchen dann noch aus allen Ecken und Enden Mopedfahrer oder Fußgänger auf. Es ist der helle Wahnsinn.
Im Carrefour gehen wir noch schnell einkaufen ( Katzenfutter und Käse ) und machen uns dann auf den Weg nach Marrakesch.
Da wir soviel wie möglich von Land und Leuten sehen wollen, vermeiden wir es auf der Autobahn zu fahren... Welch fataler Fehler.
In der Abenddämmerung wollen wir eine Autobahnunterführung fahren, sind uns auch sicher dass es von der Höhe passt, nur mit einem Absatz haben wir nicht gerechnet und diesen auch nicht gesehen, und schon ist es passiert.
Wir krachen mit dem Koffer bzw unseren Dachboxen gegen die Tunneldecke und machen einiges kaputt.
Am nächsten Tag begutachten wir den Schaden... beide Dachboxen sind kaputt und die Reling muss auch erneuert werden.
Shit happens !
In der Nähe von Marrakesch, genau in Settat verbringen wir die nächsten Tagen auf dem berühmten Campingplatz "Le Relais de Marrakesch. Auf diesem Platz kann man bei Bedarf Handwerker engagieren um z.B. Dachträger oder Fahrradträger bauen zu lassen, auch werden jegliche Reparaturen erledigt. Auch Isomatten für die Fenster werden hier schnell und kostengünstig genäht.
Der Platz ist wirklich schön angelegt, hat genügend WC und Duschen mit heißem Wasser, auch ein Pool und ein Kinderspielplatz ist dabei. Verschiedene Sitzecken laden zum chillen ein und im Restaurant wird für das leibliche Wohl gesorgt. Hier essen wir auch unsere erste Tajine.


Tajine sind unserem Römertopf ähnlich, in Marokko werden traditionell Lammfleisch, Hühnchen, aber auch Fisch und Rind mit Gemüse gegart und das Gewürz, welches man auf jedem Souk oder Markt kaufen kann , darf natürlich nicht fehlen.
Es gibt Tajine mit Feigen oder Datteln , die dem ganzen eine süße Note verleihen, aber auch mit Zitronen und Oliven , oder einfach nur Gemüse... ganz vegetarisch. Aber auf jeden Fall ... Lecker...



Wir genieße auf diesem tollen Campingplatz die Sonne und faulenzen ein wenig, waschen Wäschen und schneiden Video und schreiben am Blog weiter, aber alles sehr entspannt.
Unser Besuch in Marrakesch ist ein Desaster. Der Parkplatz den wir uns im Vorfeld ausgesucht haben ist voll, also weiter zum nächsten.
Der Parkplatzwächter hier will für eine Übernachtung 800 Dirham, was umgerechnet 80 € sind. Wir können uns über soviel Dreistigkeit das Lachen nicht verkneifen und obwohl er sofort mit seinem Preis runter geht hat er alle Vertrauenspunkte mit nur einem Satz verloren. Wir fahren weiter (Google-Maps) und sind mittendrin statt nur dabei. Die Straßen werden immer enger , der Verkehr ist sowieso eine Katastrophe. Mit Hilfe der Polizei wenden wir im Getümmel und flüchten uns erstmal an eine Tankstelle.
Ich kann in Worten nicht wiedergeben was in diesem Moment bei uns los war. Und so beschließen wir Marrakesch zu verlassen und evtl. zu einem späteren Zeitpunkt noch mal zu kommen. Dann allerdings auf dem Campingplatz parkend und mit dem Taxi in die Stadt einfahrend.
Weiter nach Ouzoud zu den Wasserfällen. Hier parken wir direkt an der Hauptstraße und laufen das kleine Stück zu Fuß.
Direkt am Eingang sind zahlreiche Männer die sich unbedingt als Führer durch das Gebiet anbieten oder eher aufdrängen. Es ist das erste Mal dass wir uns so bedrängt fühlen, denn der Guid läuft uns hinterher und will einfach nicht akzeptieren dass wir seine Dienste nicht in Anspruch nehmen wollen.


Endlich alleine starten wir unsere Erkundungstour, zuerst laufen wir oben entlang und und genießen den Blick ins Tal und natürlich den Wasserfall der rund 110m in die Tiefe fällt. Anschließend machen wir uns an den Abstieg hinunter zu dem kleinen See.
Entlang an Verkaufsständen die mit allerlei Souvenirs locken und an kleinen Restaurants die Tajine und Fleischspieße anbieten , und bei deren Duft uns ganz wohlig wird. Immer wieder kreuzen Esel die irgendwelche Waren den Berg hinauf tragen unseren Weg.
Ein Händler bietet uns Erdnüsse zum Kauf an für die vielen Berberaffen die man hier füttern kann.

Obwohl die Affen hier frei leben, sind sie doch so auf Touristen fixiert und haben keinerlei Scheu. Wir beobachten wie einer dieser Affen mit einem Besucher spielt. Der Mann versteckt in einer Hand eine Nuss die der Affe finden muss um diese zu behalten.


Nach einer lauten Nacht ( die Straßenhunde bellen die halbe Nacht ) verlassen wir Ozoud und fahren weiter zu der alten Lehmstadt
Ait ben Haddou.
Wir fahren über den hohen Atlas eine Passstraße , die mich so manches Mal die Luft anhalten lässt.



Nicht selten kommt es vor, dass die Straße weggebrochen ist und die Fahrbahn beängstigend eng wird. Aber es wird gebaut und gerichtet und die Straßen instand gesetzt. Auf unserem Weg nehmen wir Esteban einen jungen Franzosen auf, der als Backpacker durch Marokko trampt. Er erzählt uns dass er bei Nacht nur wenig geschlafen hat wegen der frostigen Temperaturen, und auf meine Frage hin ob er hungrig sei, bejaht er das ein wenig verlegen. Also machen wir gemeinsam Mittag und dann holt er den Schlaf der vergangenen Nacht erst einmal nach ;0)))

Die Tour durch den hohen Atlas ist so wunderschön, und ich möchte es jedem an Herz legen durch das Gebirge zu fahren. Was für eine Landschaft und Natur.
Ait ben Haddou

Die Stadt ist nach ihrem Gründer Ben Haddou benannt, der der Legende zufolge hier im Jahr 757 einen Stamm gründete. Man nimmt an, dass sein Grab unter der Stadt liegt. Der Bau des heutigen Ksar wird auf das 17. Jahrhundert datiert. Als Ksar werden traditionelle, ländliche befestigte Siedlungen der Berber bezeichnet.
Das alte Dorf besteht aus mehreren eng aneinander gebauten Wohnburgen den Tighremts. Die Lehmmauern ruhen auf natürlichem Fels und haben einen Sockel aus Findlingen. Die Bauten geben dem Ort sein wehrhaftes Aussehen und waren Kulisse für viele Namhafte Filme wie zum Beispiel

In den frühen Morgenstunden machen wir uns auf die alte Stadt die seit 1987 zum Weltkulturerbe gehört zu erkunden. Durch die engen Gassen die gesäumt sind von Händlern die ihre bunten Waren anbieten gelangen wir nach oben , wo sich die Überreste einer altern Festung aus dem 17. Jahrhundert befinden. Diese wurde erbaut um die Bevölkerung besser unter Kontrolle zu haben und halten.
Von hier oben hat man einen wundervollen Blick über die Gegend und Landschaft.



Und überall finden sich hungrige Katzen und Hunde die Dankbar sind für ein wenig Zuwendung.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein lebten die Bewohner als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch ein wenig Viehzucht gehörte. In den 60er Jahren wurde ein neuer Ortsteil erbaut, in welchen die meisten Menschen jetzt leben, und der auch die notwendige Intrastruktur für die Touristen bereithält.
Bevor wir die Lehmstadt verlassen, besuchen wir noch die Kasbah.


Kasbah bedeutet soviel wie Festung oder Zitadelle und ist ein einzigartiger Gebäudetyp mit erheblichem historischen und architektonischen Wert. Kasbahs findet man vorwiegend in Marokko und sie dienten im Laufe der Geschichte als militärische Festungen bis hin zu königlichen Residenzen.


Nach einer weitern Nacht in Ait ben Haddou fahren wir wieder durchs Gebirge und die Dades Schlucht.
Die Dades Schlucht liegt in den Ausläufern des Hohen Atlas, dem höchsten Gebirgszug Afrikas.
Atemberaubende Haarnadelkurven, steil aufragende Felswände und dazwischen unser kleiner Bruno. Wir sind total fasziniert.



Oberhalb der Schlucht verbringen wir die Nacht auf einem freien Platz. Es dauert nicht lange bis die ersten freundlichen Marokkaner anhalten und uns ihre Hilfe anbieten. Wir versichern dass bei uns alles OK ist , und wir hier die Nacht verbringen wollen. Man sieht es den Gesichter an dass sie sich Sorgen machen. Und tatsächlich bekommen wir kurze Zeit später eine Nachricht über Instagram in der uns der freundliche Mann seine Telefonnummer gibt für den Fall das wir doch Hilfe brauchen. Soviel Gastfreundschaft wie hier in Marokko haben wir noch nie erlebt. Was für ein tolles Land und Leute.
Am nächsten Morgen fahren wir die Todraschluch die auch sehr beeindruckend ist weiter nach Tinghir.
Über Park4Night finden wir einen Parkplatz oberhalb einer verlassenen Lehmstadt mit Blick auf Tinghir.
Auf dem Parkplatz ist ein Zelt (Berberzelt) aufgebaut, daneben so eine Art Verkaufswagen und ein Schild " Restaurant".
Gegen Mittag kommt der Besitzer des Zeltrestaurants, stellt Tische und Stühle auf und lädt uns ein seinen Tee zu kosten.
Das machen wir sehr gerne...

Mit Blick auf die Lehmstadt trinken wir Verbenen Tee ( ich wusste nicht das man daraus Tee macht). Schnell kommen wir mit Addi ins Gespräch und er erzählt uns von sich und seiner Familie, auch das in der Lehmstadt ein Franzose ein Hotel gemietet hat in welchem er immer wieder Drogensüchtige und Menschen mit ähnlich schweren Lebensumständen hierher bringt , wo diese sich erholen und von den Drogen wegkommen können. Besagtes Hotel ist wohl auch das einzige Gebäude das noch bewohnt werden kann.
Wir bestellen zum Abend bei Addi eine Tajine, die er in diesem Wagen zubereitet. Aber seht selbst...

Wir bekommen eine Zitronen, Oliventajine mit Hähnchenfleisch. Dazu gibt es das typische Fladenbrot und zum Trinken , Wasser. Was soll ich sagen, es schmeckt himmlisch. Und so verbringen wir den Abend mit netten Gesprächen , denn ein Freund von Addi gesellt sich dazu und wir reden über Gott und die Welt.
Am nächsten Morgen bekommen wir von Addi eine Führung durch die Lehmstadt und den Palmengarten. Bei ihm zu Hause bereitet er ein Berberfrühstück ( Omelett mit Zwiebel und Tomaten), und danach führt er uns durch sein Haus und Garten.
Das war richtig spannen und lecker.
Vielen lieben Dank dafür.
Um die Mittagszeit machen wir uns wieder auf den Weg in Richtung Wüste.
In Erfoud kaufen wir noch ... wie soll es auch sein... Obst und Gemüse und frisches Brot ein, und stellen uns außerhalb der kleinen Stadt abseits der Straße hin.



Da es hier keine wilden, streunenden Hunde hat, dürfen unsere Katzen raus und die Gegend erkunden, was die zwei auch ausgiebig machen.
Wir krachseln den Berg rauf auf der Suche nach tollen Steinen.
Jeder mit einem Hammer ausgerüstet , klopfen wir so manchen Stein auf, finden aber weder Versteinerungen noch Amethyst.
Aber das macht nichts aus, alleine das Abenteuer zählt. ;0))
Und es ist auch verboten Steine und ähnliches auszuführen. Obwohl man überall Versteinerungen und Amethyst kaufen kann.

So verbringen wir zwei wundervolle Tage in der Steinwüste bevor wir weiter in die Wüste fahren.
Kurz vor Merzouga machen wir an den ersten Sanddünen halt und bleiben stehen.
Anders als in der Steinwüste gefällt es den Katzen hier nicht wirklich. Die beiden begleiten uns bis zu den Dünen und dann als ob sie sich abgesprochen hätten, rennen sie zurück zu Bruno und warten dort artig bis wir zurück kommen. Wir sammeln dürre Sträucher für ein abendliches Lagerfeuer.



Bei unserer Erkundungstour entdecken wir Knochen , die der Größe nach zu urteilen von einem Kamel sind.
Ich kann es mir nicht verkneifen und kullere die Sanddüne hinunter wie vor fünfzig Jahren als Kind. Was für ein Spaß, nur der Sand...
der ist so fein und kriecht überall hin, aber das war es wert. :0)))
Beim Frühstück am nächsten Morgen sehen wir endlich die ersten , freilaufenden Kamele oder besser Dromedare. Das ist ein derart schöner Anblick, den ich wohl nie mehr vergessen werde.



Weihnachten wollen wir in Merzouga, in der Erg Chebbi verbringen.
Die Erg Chebbi ist eine große vom Wind geformte Dünenlandschaft, die wenn man nur weit genug hinein geht , das Gefühl von endloser Wüste vermittelt. Die Dünen erreichen eine Höhe von 150 Meter. An einigen Stellen wachsen nach Regenfällen Dünengräser. Das gesamte Erg hat eine Ausdehnung von 22 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und bis zu fünf Kilometer in Ost-West-Richtung.



Auf dem Campingplatz " Haven la Chance" verbringen wir die Feiertage. In Merzouga kaufen wir beim Metzger Rindfleisch ein und kochen am Abend was uns sehr amüsiert "Linsen mit Spätzle", die ja eigentlich überhaupt nicht in die Sandwüste passen. Am heiligen Abend machen wir einen ausgiebigen Spaziergang in den Dünen, telefonieren mit unseren Lieben zu Hause und grillen am Abend ein Hähnchen und dazu Folienkartoffeln. Nach dem Essen , das recht spät erst beendet ist, würfeln wir noch eine Runde und fallen glücklich nach Mitternacht ins Bett.
Auch die Katzen die am Tag den Platz erkundet haben sind brotfertig ;0)))

Auch dieser Campingplatz ist sehr schön angelegt, mit Pool und Sitzmöglichkeiten unter Olivenbäumen und Palmen. Die sanitären Anlagen sind sauber und in Ordnung, nur der Wasserdruck in den Duschen ist irgendwie nicht vorhanden :0).
Dieses Fleckchen Erde ist mein ganz persönliches Highlight in Marokko, und ich möchte es jedem an Herz legen.
Auf einer unserer Einkaufstouren ( wir holen jeden Tag frische Mandarinen ) lädt uns ein Händler in seinen Laden zum Schauen ein. Er möchte gebrauchte Kleidung und Schuhe gegen etwas aus seinem Sortiment tauschen. Natürlich nicht 1/1 sondern die gebrauchten Dingen ergeben einen Rabatt beim Kauf von was auch immer.
Wir versprechen am kommenden Tag rein zu schauen und das machen wir am Abreisetag. Auf dem kleinen Markt in Merzouga erhandelt sich Thomas eine Dschellaba, das typische Gewand der Marokkaner. Auch dieser Händler meint nach Abschluss des Kaufes, dass Thomas handelt wie ein Berber. Wir lachen herzlich darüber.
Im Depot Nomad erstehen wir einen gewebten kleinen Teppich und lassen zum Tausch ein Paar Nike Boots da. Trotzdem hat der Händler Tränen in den Augen, weil Thomas den Preis so herunter handelt das seine Gewinnspanne nicht mehr all zu groß sein kann.

Die Erg Chebbi ist ein großer Spielplatz denn nicht nur Kameltouren kann man hier buchen , auch Quads oder Geländemotorräder kann man mieten und damit durch die Dünen flitzen ( bevor ich das vergesse euch zu erzählen ).
Kurz vor Zagora werden wir von einem Geländewagen genötigt anzuhalten. Im ersten Moment wissen wir nicht recht was los ist, ob der junge Mann Hilfe braucht oder ob bei unserem Bruno etwas nicht stimmt. Nein, nichts dergleichen...
Der Fahrer steigt aus, begrüßt uns freudig lächelnd und will uns direkt in seine Werkstatt in Zagora mitnehmen.
Zagora ist dafür bekannt das es viele Autowerkstätten gibt, die wirklich alles reparieren oder bauen können. Viele kommen extra hierher um sich günstig Dachträger oder ähnliches anfertigen zu lassen, wir haben allerdings keinen Bedarf. Vielleicht beim nächsten Mal.
Außerhalb von Merzouga stehen wir wieder frei und verbringen einen herrlichen Abend mit Kamelbesuch.
Die Besitzer der Kamele ( es sind natürlich Dromedare ) haben den Tieren die Vorderbeine zusammengebunden, sodass sie nur kleine Schritte gehen können. Trotzdem verlieren wir sie aus den Augen in der Landschaft.
Keine 50 Meter von Bruno entfernt ist ein Brunnen oder besser gesagt ein nicht abgedeckter Brunnenschacht. Wer da hineinfällt hat verloren, ob Mensch oder Tier.
Zum Frühstück sehen wir wieder die Kamele die Stecke zurück kommen, vorbei an Bruno und uns.

Weiter geht in Richtung West Sahara , ein langer Fahrtag steht an . Wir fahren 262 km nach Tata, laut Google in 3,16 Stunden zu erreichen, aber nicht bei den Straßenverhältnissen. Teilweise fehlt die komplette Straße, die bei den starken Regenfällen vor wenigen Wochen komplett unterspült und weggerissen wurde.


Einen großen Teil der Strecke fahren wir auf Pisten oder Rumpelbahnen, werden ordentlich durchgeschüttelt und sind froh als wir nach sechs Stunden einen Schlafplatz finden.
Einfach von der Straße runter , rein ins Gelände und schon ist es geschehen...
Wir stecken fest... Hat der Untergrund eben noch fest und stabil ausgesehen , oder haben wir uns getäuscht, auf jeden Fall war die Differentialsperre nicht drin, und Bruno hat sich eingegraben. Hilft nicht , Schaufel raus und schaufeln.
Thomas gräbt uns frei und ich halte mit der Kamera drauf... ( schlau eingefädelt, oder ).
Nach kurzer Zeit sind wir auch schon wieder frei, fahren auf festen Grund und beenden die Fahrt. Wir haben alle genug und vertreten uns die Beine bei einem kleinen Fußballspiel mit den Miezen.
Mit einem Tischtennisball spielen wir bis die Sonne untergeht.
Und wieder erwartet uns ein reiner Fahrtag. Wir wollen nach Guelmim das 284 km entfernt liegt zum Kamelmarkt. Auch hier veranschlagt Google eine Fahrzeit von 3 Stunden 38 Minuten, was wie am Vortag schon einfach nicht zu schaffen ist. Wir sind wieder gute sechs Stunden unterwegs, bis wir auf dem Parkplatz des Marjane sind. Marjane ist ein marokkanischer Großhandel /Discounter. Hier bekommen wir Katzenfutter und Streu das beides ausgegangen ist auch füllen wir alle anderen Lebensmittel auf. Beim Einladen allerdings beschließt unsere Holly den Parkplatz zu erkunden und ist über Stunden nicht zu bewegen ins Auto zu kommen. Also bleiben wir hier über Nacht stehen und gegen 22.00 hat die Katze genug frische Luft geschnuppert und möchte nun gefüttert werden.
Der Plan ist am nächsten Morgen früh zu starten, aber ein heftiger Migräneanfall in der Nacht wirft alle Pläne über den Haufen.
Erst als ich wieder Geräusche und Helligkeit ertragen kann machen wir uns auf zum Kamelmarkt in Guelmim.

Schon seit dem 11. Jahrhundert war der Ort ein Handelszentrum und Ziel großer Karawanen die aus Mauretanien und dem Senegal durch die Sahara bis hierher zogen. Gehandelt wurde mit Sklaven, Gold, Salz, Tieren und Stoffen. Besondere Bedeutung erlangte der Markt für den Handel mit Kamelen. Mit 20.000 bis 40.000 von Nomaden hierher geführten Kamelen war der Kamelmarkt der größte ganz Afrikas. Noch in den 1960er Jahren wurden wöchentlich 500 Dromedare gehandelt. Im Zuge des Verlusts der Verbindungen nach Süden durch den Westsaharakonflikt und die stärker werdende Sesshaftigkeit der Nomaden verlor der Markt jedoch diese Funktion und stellt sich heute als normaler Wochenmarkt dar. Auch heute werden noch Dromedare, Ziegen und Schafte gehandelt, allerdings nur im regionalen Rahmen.
Direkt am Eingang kommt uns ein Nomade entgegen, spricht uns auf Deutsch an und fragt ob wir Schwaben sind. Wir können uns ein Lächeln nicht verkneifen und antworten... man hört es oder... ;0)))
Der freundliche Nomade führt uns ein wenig herum und erklärt so manches , so z-B. dass die weißen Kamele (Dromedare) aus Mali stammen, die braunen aus Marokko. Die Tiere hier auf dem Markt werden für Zuchtzwecke verkauft. Die weißen Kamele führen immer die Karawane an, weil diese Wasser in der Wüste besser finden können als die braunen Artgenossen. Was ich auch sehr spannend finde ist, dass Kamele bis zu 45 Tagen ohne Wasser auskommen können. Möchte ein Nomade heiraten so muss er mindestens zwei Kamele besitzen; eines zum verschenken und eines für das Festmahl...
Kamele werden in Marokko wie unsere Hausschweine geschlachtet und für den Verzehr verkauft.




Hier auf diesem Markt kaufen wir endlich Datteln auf die wir uns schon lange freuen und natürlich Obst und Gemüse.
Thomas ist hin und weg von den LKW´s die Stroh transportieren. Uns sind schon etliche auf den Straßen entgegen gekommen aber hier können wir sie aus der Nähe betrachten. In Deutschland wäre ein solcher Transport undenkbar, hier total normal. Bevor wir weiterfahren wird noch eine kleine streunende Katze gefüttert und geschmust... Ihr wisst ja, wir teilen gerne.
Was für ein Erlebnis dieser große Kamel- und Wochenmarkt.
In Sidi Ifni wollen wir auf einem Campingplatz übernachten der als wir ankommen leider schon total besetzt ist , auch der zweite Campingplatz ist voll und so beschließen wir weiter zufahren.
In Mirleft finden wir einen Stellplatz an einer Steilklippe mit traumhaftem Blick auf das Meer und den Strand. Direkt neben uns ist ein Restaurant und der Zutritt zum Strand. Über eine extrem steile Treppe gelangen wir zum Strand und machen einen langen , schönen Spaziergang.

Entlang dem Legzira Strand kommen wir zu einem riesigen Felstor aus rotem Standstein
Über Jahrmillionen haben Wind, Wasser und Erosionen die Felsen geformt und zu diesem Naturschauspiel gemacht. Ursprünglich gab es zwei dieser Felsbögen jedoch hat der weniger massive Bogen den Kampf gegen die Gezeiten am 23. September 2016 verloren und stürzte ein. Bei Ebbe kann man den Strand weiter entlang wandern und gelangt zu einem weiteren Bogen, aber wie gesagt behaltet die Gezeiten im Auge.
Am Strand kann wer das möchte auf einem Kamel reiten, oder selbstgemachten Schmuck und Bilder kaufen.
Wir fotografieren und machen Aufnahmen für das Video bevor wir zurück gehen.

Hier nochmal die super steile Treppe ;0)
Auf dem Dach von Bruno erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang.

Nach einer einigermaßen ruhigen Nacht verlassen wir Mirleft und fahren durch atemberaubende schöne Landschaften nach Tafraoute.
Über die Geschichte des ehemaligen Berberdorfes und seiner Umgebung ist angesichts der schriftlosen Kultur der Berber nichts bekannt. Heute ist der Ort wirtschaftliches und touristisches Zentrum in den Bergen des westlich Antiatlas.
Auf dem Gemeindeparkplatz , einem großen Gelände verbringen wir die Nacht für 15 Dirham. Es gibt ausreichend Platz und auch Mülltonnen sind vorhanden. Allerdings dauert es nicht lange bis die ersten ans Fahrzeug klopfen und betteln. Zuerst sind es Kinder die unsere Weihnachtsbilder die am Fenster kleben haben wollen, später sind es Erwachsene die um Geld betteln. Wir haben es schon erwähnt dass wir gerne geben , aber hier scheint es eindeutig Methode zu sein Touristen anzubetteln. Vor allem die aufdringliche Art und Weise die uns hier begegnet missfällt uns sehr.
Bei einem Spaziergang durch das Dorf kaufen wir bei einem Bäcker Kekse und Hefegebäck ein und sind ein wenig versöhnt.
Jedoch geht es am Stellplatz direkt weiter. Nein , hier gefällt es uns nicht. Eigentlich wollten wir ein paar Tage hier verbringen, fahren aber am nächsten Morgen in aller frühe weiter.
Unweit von Tafraoute hat der belgische Künstler Jean Verame sich in Form von blau angemalten Steinen verewigt.

Schon von weitem kann man die bunten Kleckse in der Natur sehen, und wir stellen uns ernsthaft die Frage ;
Ist das Kunst oder kann das weg. Uns fehlt das Kunstverständnis für diese umstrittene Kunst die Jean Verame auch im Sinai hinterlassen hat.
Was uns weit besser gefällt , sind die drei Antilopen die wir auf dem Weg zu den blauen Steinen sehen, die allerdings so schnell verschwunden sind das wir sie nicht fotografieren oder filmen können. Schade :0(
Weiter geht die Fahrt durchs Gebirge (Antiatlas),zurück zur Küste.



Der Blick aus dem Fenster hinter dem Fahrersitz.
Nicht die besten Aufnahmen aber das Gebirge ist so schön und ich konnte es nur so (mit verdrehtem Oberkörper ;0) ) mit dem Handy aufnehmen.
Und einmal mehr ein reiner Fahrtag, denn wir fahren 188km bis wir den Atlantik wieder sehen. Wir durchqueren Agadir mit seinem verrückten Verkehr und schauen das wir so schnell als möglich durchkommen.
Taghazout ist ein marokkanisches Fischerdorf, das nördlich von Agadir an der Atlantikküste liegt. Bekannt sind vor allem örtliche Surfplätze wie der Killer Point mit seinem starken Pointbreak. Das südlich gelegene La Source ist nach der Süßwasserquelle benannt, die zwischen den Felsen hervorsprudelt. Am Anchor Point gibt es Tube-Wellen. Die Hauptstraße ist von Cafés und Surfläden gesäumt. Am Fluss Tamraght im Landesinneren liegt das Paradiestal, eine Schlucht mit Palmen, Wasserbecken und Wasserfällen.
Hier in Taghazout verbringen wie eine Nacht oberhalb des Strandes auf einem Stellplatz, schauen den Surfen zu wie diese die Wellen reiten.
Am Tag darauf fahren wir nach Ounagha auf den Campingplatz de Oliviers und stehen hier über Silvester und Neujahr.
Auf unserem Weg dorthin kommen wir in Essaouira durch, dürfen aber nirgendwo parken geschweige denn Übernachten. So bleibt Essaouira uns verborgen. ;0(



Über Ounagha gibt es nicht viel zu erzählen, es ist ein kleines Dorf das im Wachstum begriffen ist.
Der Campingplatz de Oliviers ist liebevoll gestaltet, hat große Stellplätze, verfügt über einen Pool und alle üblichen sanitären Anlagen.
Wir nutzen die Waschmaschine des Platzes , kaufen im Dorf ein und füttern natürlich die wilde Katzenbande solange wir hier sind.
Acht hungrige Katzen darunter eine einseitig blinde Mau belagert unseren Platz und ist immer zum Schmusen bereit.
So verbringen wir einen ruhigen Silvesterabend, völlig ohne Geböller und Krach zur großen Freude unserer Katzen...
Da wir die vergangenen Tage schon viel weiter gefahren sind als ursprünglich geplant war bleiben wir in El Jadida direkt am Strand für zwei weitere Nächte stehen. Wir arbeiten am Videoschnitt und am Blog, machen lange Spaziergänge am Strand und genießen die letzten Tage in Marokko.
In der zweiten Nacht, inzwischen ist der Parkplatz gefüllt mit Wohnmobilen bekommen wir Polizeibesuch.
Wir liegen schon im Bett, die Vorhänge sind geschlossen und nur durch das Dachfenster leuchtet das Blaulicht zu uns herein. Neugierig schauen wir was da los ist, und sehen dass ein marokkanischer Bus den Platz verlassen muss. Warum er nicht stehen bleiben darf, können wir euch nicht sagen. Jedenfalls ist auch schon wieder Ruhe, als der Bus gefahren ist und die Polizei rückt ab.
Komisch...
In Asilah genießen wir ein letztes Mal das marokkanische Treiben auf dem Markt, kaufen ein und besichtigen die Stadt.




Die Hauptattraktion von Asilah ist die gut erhaltene Altstadt sprich die Medina, diese wird von einer Stadtmauer mit Wehrtürmen umgeben die noch aus der portugiesischen Besatzungszeit stammen.
Am Meer liegt ein alter Friedhof, dessen weiß getünchte, teilweise auch gekachelten Gräber auf den ersten Blick wie kleine Häuser aussehen. Außerhalb der Medina steht die ehemalige spanische St.-Bartholomäuskirche aus der Protektoratszeit.
Noch ein kleiner Abstecher zum Strand und dann geht´s auch schon weiter nach Ceuta.
Vor Ceuta bzw. der Grenze packen wir unsere Miezen in die Transportkiste in der die zwei zwar viel Platz haben, trotzdem nicht gerne drin sind ein. Und dann stehen wir in einer endlos scheinenden Reihe. Am Straßenrand versuchen Kinder Wasserflaschen oder Papiertaschentücher zu verkaufen, ein Händler mit Bauchladen verkauft Süßigkeiten eine Händlerin versucht noch geflochtene Hüte an den Mann oder die Frau zu bringen.
Insgesamt 5 Stunden stehen wir an der marokkanischen Grenze bis wir endlich an der Reihe sind. Wir konnten im Vorfeld beobachten warum das Ganze so lange dauert. Die Autos werden komplett durchsucht, die Koffer und Taschen müssen aus dem Kofferraum heraus geholt und geöffnet werden, der Innenraum wird durchsucht und ein Spürhund kommt zum Einsatz.
Auch bei uns läuft es nicht anders , wir müssen alle Kisten am Fahrzeug öffnen. Ein Beamter schaut unter das Fahrzeug , ein anderer steigt mit Thomas auf´s Dach und inspiziert die Dachboxen und Dachkoffer.
Der Innenraum wird ebenfalls angeschaut und der Hund geht durch, was unsere zwei Katzen nicht sehr angenehm empfinden, und dies auch lautstark kundtun.
Der spanische Grenzübertritt ist schnell und problemlos und wir bekommen auch noch die letzte Fähre nach Algeciras.
Um Mitternacht sind wir wieder auf dem Parkplatz wo dieses Abenteuer auch begonnen hat, und wir sind uns einig ...
Marokko wir kommen wieder!
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