
Wir verlassen Barcelona und das Haus Vendrell in Richtung Valencia, übernachten einmal auf einem Parkplatz direkt am Meer. Hier sitzen wir auch den Regen aus der sich wieder große Mühe gibt. Auf eine stürmische Nacht folgt ein langer Fahrtag, denn der geplante Stellplatz in Ribera de Cabanes kann nicht angefahren werden weil die Straße überflutet ist.

Hier steht wirklich das Wasser mehr als Knöchelhoch auf den Wegen. Wir machen uns einen Spaß daraus und sagen noch ...
Das wir in Spanien furten nachdem es in Island nicht geklappt hat.
Für uns schaut es nicht so schlimm aus, aber sehen nicht was sich weiter hintern verbirgt bzw in wie weit dort die Straße überflutet ist. Und nachdem die Schranke uns sowieso die Zufahrt verwehrt, fahren wir weiter nach Torre de la Sal .

Zwischen verwaisten Hotelanlagen verbringen wir eine ruhige Nacht. Die Nachrichten über die Flutkatastrophe in Valencia erschüttert uns zutiefst und wir nehmen uns für den folgen Tag vor Valencia großräumig zu umfahren.

Torre de la Sal
Laut Google Maps sind die Straßen um Valencia frei und wir machen uns auf den Weg.
Aber wie so oft soll auch das sich nicht bewahrheiten. Die Autobahn die an Valencia entlang führt ist nicht befahrbar und die Polizei leitet den Verkehr um. So kommt es auch dass wir ein Stück durch Valencia fahren müssen und können mit eigenen Augen das Ausmaß der Katastrophe sehen.
Unser tief empfundenes Mitgefühl ist bei all denen die Tote zu beklagen haben und auch bei denen die Hab und Gut verloren haben.
Nach einem anstrengenden Fahrtag übernachten wir in einer Wohnsiedlung in Benidorm .
Was für eine verregnete Woche . Kurz nach unserem Aufenthalt in Barcelona, wurde auch diese vom Dauerregen und Hochwasser heimgesucht. Was ist nur los mit diesem Wetter ? Unsere liebe Nachbarin Margit sagte einmal :"Schaltjahr ist Kaltjahr"! Da ist absolut was dran.
Wir bleiben natürlich positiv und fahren weiter nach La Marina wo wir auch einen herrlichen Stellplatz finden und für zwei Nächte stehen bleiben.

Und endlich scheint auch wieder die Sonne und wir können den Strand und das herrliche Meer in vollen Zügen genießen. Es ist inzwischen Anfang November und wir dürfen in kurzen Hosen und T-Shirt den Sommer nachholen.
Hier gibt es einen herrlichen Sandstrand mit Sanddünen und vom Stellplatz aus in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen.
Links, im Bild leider nicht mehr zu sehen ist ein Restaurant das jeden Montagabend für alle Gesangstalente eine Bühne bietet. So sind wir in den Genuss von Country und Westernmusik, ein bisschen Frieden und vielen schönen Oldies gekommen.

Was dann für mich sehr unangenehm war ist das sich in den Dünen am Strand Männer befriedigt haben während sie sich die Menschen am Strand angeguckt haben. Völlig ungeniert wurden da die Hosen runtergezogen und Hand angelegt, das war mir dann doch zu viel.
In der Nähe von La Marina ist das Vogelschutzgebiet Salinas de Santa Pola und hier so haben wir gelesen soll es Flamingos geben.
In Frankreich haben wir diese wunderschönen Vögel schon aus der Ferne beobachten dürfen , und nun wollen wir sie aus der Nähe sehen. So zumindest unser Plan. Der Pfad führt uns am Ufer des Sees entlang , hin zu einem Hochstand bzw. Vogelbeobachtungsturm.


unser Blick aus dem Turm...
es hat wirklich Flamingos, nur leider sehr weit weg ;0(
Also weiter entlang dem Salzsee bis auf die andere Seite und dann ...

können wir sie wenigstens durch die Kamera etwas besser sehen. Die Qualität des Bildes ist unterirdisch aber ich wollte es euch trotzdem zeigen. Unser Spaziergang im Vogelschutzgebiet war dann doch schon eine kleine Wanderung von knapp 7 km.
Weiter geht´s nach Mil Palmeras auf einen kostenlosen Parkplatz am Meer.
Als wir hier ankommen ist eigentlich jedem schon klar, dass wir hier nicht länger als eine Nacht bleiben wollen. Der gesamte Parkplatz ist voller Wohnmobilen , eins am anderen. Klar , man kann hier kostenlos stehen, hat das Meer direkt vor der Nase und vor allem spielt ja momentan das Wetter auch mit. Aber uns ist es eindeutig zu voll.
Bei einem Standspaziergang beschließen wir am nächsten Morgen weiter zu fahren.

Cabezo Rajao
Wir besuchen einen Lost Place oder besser gesagt eine alte verlassene Silber- bzw Bleimine. Aber seht selbst...









Dieses Gebirge wurde in der Antike wegen seiner Silber- und Bleiminen sowie anderer metallischer Mineralien intensiv ausgebeutet. Die Kontrolle über diese Bergbauressourcen war einer der Hauptgründe für die Ansiedlung der Karthager in Südspanien und die darauffolgende römische Besetzung. Der durch den Bergbau erzielte Wohlstand machte die Stadt Carthago Nova , heute Cartagena, zu einer der blühendsten Städte im römischen Hispania , bis sie Ende des 1. Jahrhunderts aufgrund der Erschöpfung der besten Vorkommen und der mangelnden römischen Technologie aufgegeben wurde.
Die Minen wurden erst im 19. Jahrhundert wieder ausgebeutet, als neue Industrietechnologien die Mineralproduktion in der Sierra de Cartagena wieder rentabel machten und es zu einem neuen Boom in den Bergbau- und verwandten Industriezweigen kam. Nach dem spanischen Bürgerkrieg wurde der umfangreiche Tagebau eingeführt, der ernsthafte Umweltprobleme verursachte, bis die Bergbauaktivitäten 1990 endgültig eingestellt wurden.
Lage der Sierra Minera in der Region Murcia.
Als Folge dieses langen historischen Prozesses der industriellen Ausbeutung ist die Landschaft der Sierra de Cartagena-La Unión durch Jahrhunderte intensiver menschlicher Aktivität geprägt und verändert und birgt wertvolle kulturelle, archäologische und industrielle Zeugnisse ihrer Bergbauvergangenheit. Aus all diesen Gründen wurde sie zum Gut von kulturellem Interesse mit der Kategorie historische Stätte erklärt . Quelle Wikipedia
Wir verbringen viel Zeit hier und schauen uns alles genau an, lassen die Drohne in die Luft und machen natürlich viele Bilder und Videos (auch für Insta).
Nach diesem tollen Lost Place Erlebnis fahren wir weiter bis Vera, aber das erzähle ich euch im nächsten Beitrag.
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