
Wir erfüllen uns einen Wunsch indem wir ein geländegängiges Fahrzeug mieten um ins Hochland zu kommen. Online buchen wir bei der Autovermietung GO einen Toyota Landcruiser für eine Woche was uns rund 2000Euro kostet. Der junge Mann von GO bittet uns selbst alle Schäden am Fahrzeug zu sichten , was wir gewissenhaft machen und auch fotografieren. Dann wird unser Gepäck ins Spaßmobil gepackt, und los geht´s ins Hochland. Bruno bleibt währenddessen auf dem Parkplatz von GO stehen und ist wenigsten ein bisschen unter Aufsicht.
Der Toyota ist mit Kühlschrank und Gasherd sowie Geschirr und natürlich einem Bett relativ funktionell ausgebaut.
In Keflavik kaufen wir ein, füllen den Kühlschrank und dann ab in Richtung Selfoss. Es sind einige Punkte zu beachten wenn man das Hochland befahren möchte, hier das wichtigste...
F-roads sind Hochland-Bergstraßen in der Mitte Islands. Diese Straßen werden auf den isländischen Straßenkarten mit einem F markiert. Sie sind alle Schotterstraßen und nur für 4x4-Autos zugelassen.
F-roads sind nur von etwa Mitte Juni bis Ende September jeden Jahres geöffnet.
Die Bedingungen auf diesen Straßen hängen weitgehend vom Wetter ab, denn sie können große Schlaglöcher haben, bei Regenwetter matschig sein und einige haben auch unüberbrückte Flüsse, die überquert werden müssen. Die Flüsse können sich von Tag zu Tag unterscheiden und auch ihre Wasserstände können sich je nach Tageszeit ändern.
Das Fahren mit einem F-35 ist zum Beispiel ziemlich einfach und kann in einem normalen Skoda Octavia 4x4 gefahren werden.
Andere, wie z.B. Landmannalaugar und F-26, benötigen einen 4x4 SUV wie z.B. Suzuki Vitara, Suzuki Jimny oder Dacia Duster.
Die Fahrt mit der F88 oder F905+F910 nach Askja kann bei guten Straßen-/Wetterbedingungen auch mit Suzuki Jimny oder Dacia Duster durchgeführt werden. Das Besucherzentrum in Myvatn ist sehr gut und die Ranger geben Ihnen eine Anleitung zu den Bedingungen zur Zeit der Fahrt. Bei schlechten Bedingungen sollte man das Auto stehen lassen und den großen Bergtourenbus nehmen.
Die Fahrt mit der F-249 / F-246 nach Þórsmörk wird nicht empfohlen, da Sie einen großen Fluss (Krossá) überqueren müssen. Er ist unüberbrückt und sehr gefährlich zu überqueren. Sie können den ganzen Weg bis zum Fluss fahren, das Auto parken und über eine Fußgängerbrücke gehen, die Sie auf die andere Seite bringt. Von dort ist es ein kurzer Spaziergang.
Es gibt auch einen großen Bergtourenbus, der von Hvolsvöllur und Seljalandsfoss nach Þórsmörk fährt.
Mieter sollten bedenken, dass die Überquerung von Flüssen immer auf der Verantwortung des Mieters liegt und keine Versicherung in Island für Schäden am Auto während der Überquerung von Flüssen besteht. Derartige Schäden liegen immer auf der vollen Verantwortung des Mieters. Quelle Star Autovermietun
Auf der ehemaligen F35 jetzt nur noch 35 fahren wir einmal quer durch Islands Mitte.
Schnell merken wir wieviel Spaß es macht auch mal Gas zu geben und düsen über die Holperpiste, lassen keine Pfütze aus und freuen uns wie kleine Kinder wenn das Wasser links und rechts hoch spritzt. :0)

Was so herrlich begonnen hat endet in einem Schneechaos. Plötzlich zieht der Himmel zu , es wird nebelig und dann fängt es an zu schneien. Nicht ein bisschen, nein es schneit richtig heftig und im Nu ist alles weiß und wir haben mit Schneewehen bis 30cm zu kämpfen. Mir als Beifahrer bleibt mehrfach das Herz stehen, aber Thomas als versierter Autofahrer meistert auch diese Situationen perfekt. Auf der Strecke sehen wir zwei Fahrer die ein wenig überfordert scheinen und die wahrscheinlich umgekehrt sind. So haben wir die Rumpelpiste bei wenig Sicht für uns alleine und kommen später als geplant in Skagaströnd am Campingplatz, 6zt bei strömenden Regen an.
Da keiner im Regen den Gasherd aufstellen möchte um etwas zu kochen, bleibt die Küche kalt und es gibt Brot und Käse.
Zu unserem großen Verdruss werden an diesem Abend alle Straße die wir im Hochland unbedingt fahren wollten wegen Schnee gesperrt.
Was ist denn los, warum werden wir so vom Pech verfolgt???
Am nächsten Tag fahren wir auf der Ringstraße und einer wirklich sehr schlechten Piste zum Hvizekur.

Der Hvitsekur was im isländischer "weißer Kittel" bedeutet , ist ein etwa 15m hoher Basaltfelsen an der Ostküste der Halbinsel Vatnsnes im Nordwesten von Island. Der Fels bietet Nistplätze für verschiedene Vogelarten wie z.B. der Dreizehenmöve, und dem Eissturmvogel . Wegen der Exkremente der Vögel hat er seinen Namen. Was mir persönlich aber besonders gefällt ist dass es auch über den Hvitsekur eine Legende gibt welche besagt dass...
Ein Troll das Kloster Pingeyrar mit Steinen bewarf und um diesen Frevel zu bestrafen von der Sonne versteinert wurde.
Man erreicht eine Aussichtsplattform über einen Trampelpfad, auch ein Weg führt zum Strand hinunter. Wir machen lediglich ein paar Fotos und Videos und kehren schnell ans Auto zurück, weil ein wirklich heftiger Wind den Aufenthalt sehr unangenehm macht.

Weiter auf der Ringstraße nach Jolagadurinn zum Weihnachtshaus.
Wer Freude an Weihnachtsdeko hat oder einfach mal wieder stauen möchte wie ein kleines Kind , muss hierher.







Beim Betreten des Hauses steht man direkt vor einem offenen Kamin in dem ein herrliches Feuer brennt. Alles duftet nach süßen Köstlichkeiten und aller Art von Räucherwerk. Dekorationen aus aller Welt lassen uns stauen und die Stimmung ist wirklich wie an Weihnachten kurz vor der Bescherung. Der Besitzer hat alles so liebevoll hergerichtet (natürlich will auch er etwas verkaufen ), und schenkt jedem ein bisschen kindliche Erinnerung an ein schönes Fest. Klar tragen ich uns ins Gästebuch ein und bin nur ein bisschen traurig den Weihnachtsmann nicht persönlich getroffen zu haben.
Unser Schlafplatz ist in Husavik auf dem Campingplatz auf dem wir schon zweimal waren (Whalewatching) .
Wir stellen unser Spaßmobil neben die Müllcontainer um ein klein wenig Schutz vor dem Wind zu haben, der mal wieder ordentlich bläst.
Am nächsten Tag fahren wir zurück auf der 35 mit dem Ziel Hveravellir.


Hveravellir bietet auf halber Strecke der Hochlandpiste Kjölur eine willkommene Pause. Neben einem Servicezentrum für Reisende lockt vor allem ein Hot Pot und eines der schönsten Geothermalgebiete Islands. Es erstreckt sich bis zu den Ausläufern des Gletschers Langjökull und zahlreiche rauchenden Fumarolen und kochende Wasserlöcher liegen entlang eines befestigten Weges.
Der Hot Pot liegt nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt und wird über zwei Zuleitungen ständig mit frischem Wasser versorgt. Ein wenig Vorsicht ist geboten, da aus der heißen Zuleitung Wasser mit einer Temperatur von über 80 Grad strömt.
Auffällig ist am Parkplatz ein Kunstwerk. Zwischen zwei Steinstücken bilden Metallstangen eine Art Käfig, in dem 2 herzförmige Steine liegen. Das Kunstwerk erinnert an einen der bekanntesten isländischen Geächteten und seine Frau, die in Hveravellir eine Heimat fanden. Der Dieb Fjalla Eyvindur soll im 18. Jahrhundert lange Zeit in Hveravellir gelebt haben. Berühmt wurde er vor allem für seine Überlebensfähigkeit im Hochland, wo er gut 20 Jahre mit seiner Verlobten Halla verbracht hat. Fjalla-Eyvindur war insgesamt fast vier Jahrzehnte lang auf der Flucht und dabei heimlich in der Wildnis sowie in bewohnten Gebieten unterwegs. Während dieser langen Jahre wurden er und seine Verlobte Halla zweimal gefangen genommen. Sie konnten aber jedesmal fliehen, bevor es zu einer Verurteilung kam.
Über einen kurzen markierten Wanderweg kommt man zu einer Höhle, die heute den Namen Eyvindarhóla trägt. In ihr soll der Geächtete im Winter überlebt haben. Ein natürlicher Schafspferch aus Lava trägt den Namen Eyvindarrétt und liegt nicht weit von der Höhle entfernt.
Eines der berühmtesten isländischen Wiegenlieder wird in einem Theaterstück aus dem Jahr 1912 Halla in den Mund gelegt. Sie singt damit ihr Kind in den Schlaf, bevor sie es in einen Wasserfall wirft, damit es den Häschern der Familie nicht in die Hände fällt.
Quelle Iceland.de
Das Wetter ist uns hold und so genießen wir die Sonne bei trotzdem sehr kühlen Temperaturen.
Um die Insel einmal zu queren sind wir ohne Zwischenstopps gerechnet etwas mehr als 6 Stunden unterwegs, was aber überhaupt kein Problem ist, denn wir kommen auf der Strecke von einem Highlight zum nächsten. Auch die Landschaft ändert sich im Hochland immer wieder. Was für eine traumhafte Natur !
Die 35 führt auch direkt am Gullfoss vorbei, den wir uns natürlich auch anschauen.



Am Parkplatz des Gullfoss sehen wir diese Busse. Auf den ersten Blick könnte man meinen es sind einfache Reisebusse, aber diese hier sind voll geländegängig , können Furten überqueren und sind eine echte Augenweide. Man kann Touren in einem solchen Buss buchen und sich auf eine bequeme Art und Weise das Hochland anschauen und zeigen lassen. Ich war von diesen Bussen total begeistert. ;0)
Und dann wurde es richtig kalt. Wir sind nach Faxi auf den Campingplatz gefahren und hatten bei Nacht -4C°.

Ich habe schon lange nicht mehr so gefroren wie in dieser Nacht, und war froh als es endlich Morgen wurde. Und schon war das nächste Problem da...
Sämtliche Wasserleitungen sind Übernacht eingefroren und somit konnten die Toiletten nicht benutzt werden. Als alte Pfadfinder weiß man sich zu helfen, was hier aber keine Erwähnung finden muss :0))) .
Und wieder auf der 35 , der Rest der Hochlandstraßen ist und bleibt gesperrt besuchen wir Raudaskal oder auch bekannt als Apfelkrater.
Es gibt einen Parkplatz direkt am Krater, wir aber wollen uns die Aussicht verdienen und parken am unteren Parkplatz und wandern den steilen Weg nach oben.

Oben angekommen bleibt uns der Mund offen stehen, so überwältigt sind wir von den Farben des Apfelkraters. Jetzt ist uns auch klar warum ausgerechnet Apfelkrater. Die grünen Moose und Flechten die auf dem roten Lavagestein welches reich an Eisenoxyd ist bilden einen grandiosen Kontrast.
Aber erst die Drohnenaufnahmen zeigen den Krater in voller Schönheit.

Raudaskal liegt unweit des bekanntesten Vulkans auf Island dem 1491m hohen Hekla.
Unser nächstes Highlight ist das Geothermalgebiet " Kerlingafjöll".
Wer jetzt denk die sehen doch alle gleich aus , es stinkt , dampft und blubbert aus der Erde, der irrt sich gewaltig.


An dem Punkt wo ich stehe, führen Treppen hinunter bis zum Grund. Links und Recht geht´s steil hinunter und die Treppen sind nicht gesichert und zudem noch mit Schneematsch bedeckt. Und schon bin ich raus, soweit reicht meine Schwindelfreiheit dann doch nicht.
Aber auch oben kann man tolle Fotos machen und eine klein Runde gehen.
Zum Abschluss besuchen wir noch den Langjökull Gletscher.

Auch hier wird alles erfüllt was ein Touristenherz begehren kann, so werden hier geführte Ski-Doo Touren zum Gletscherrand angeboten und auch die Eishöhlen können mit gebuchtem Guide besucht werden.
Da während unseres Aufenthalts auf Island eine Eishöhle eingestürzt ist und ein Mensch dabei ums Leben ein anderer schwer verletzt wurde entscheiden wir uns gegen das eine wie das andere.
Nach einer wirklich aufregenden Woche mit allen Aufregungen wegen der gesperrten Straßen und allen Highlights die wir erleben durften geben wir das Spaßmobil wieder in Keflavik ab und freuen uns auf BRUNO.



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