Islands Süden

Veröffentlicht am 20. Oktober 2024 um 18:10

Wir verlassen Reykjanes um den Süden von Island zu erkunden.

Unweit von Reykjanes und dem Vulkan , liegt das Geothermalgebiet Gunnuhver.

Die Schlammquelle Gunnuhver im Südwesten der Halbinsel Reykjanes ist nach der Figur Gunna aus einer Volkssage benannt. Gunnuhver ist auch der Name des in der Nähe befindlichen Vulkans.

Bei ‚guten‘ Bedingungen schleudert Gunnuhver heißes Wasser und Schlamm in bis zu 4 Meter Höhe. Das vorhandene Wasser ist ausschließlich Grundwasser und Oberflächenwasser von Niederschlägen. Die Temperaturen unter der Erdoberfläche erreichen über 300°C. Somit ist hier Islands heißester Ort. Neben Wasser und Schlamm kommt hier auch Schwefel vor, was an der gelben Färbung und vor allem auch am Geruch deutlich zu erkennen ist.

 

Die Sage von Gunna

Vor über 400 Jahren lebte Guðrun Önundardóttir, genannt Gunna, auf einer Farm auf der Halbinsel Reykjanes. Sie führte ein Leben in bitterer Armut. Als sie ihrem Vermieter, einem reichen Anwalt, die Schulden nicht mehr bezahlen konnte, wurde ihr der einzige verbliebene Besitz, ein Kochtopf, genommen. Sie sagte, sie würde solange hungern, bis sie den Topf zurück bekomme. Aber keine der beiden Seiten gab nach, Gunna wurde wahnsinnig und starb.

Als man sie im Sarg zum Friedhof trug, bemerkten die Sargträger, dass der Sarg immer leichter wurde. Auch hörten sie eine Stimme, die sagte, dass sie nicht tief eingegraben werden solle. Sie bliebe nicht lange.

Schon in der Nacht ihres Begräbnisses begann ihr Geist, Krankheit und Tod über die Gegend zu bringen. Die Leiche des Anwalts wurde verstümmelt aufgefunden. Aber auch das beendete den Rachefeldzug nicht, die Frau des Anwalts wurde ebenfalls brutal getötet. Sie trieb viele Bewohner der Gegend in den Wahnsinn.

Schließlich hatte Pastor Eiríkur aus Vogsósar, der bei den Einheimischen den Ruf als Zauberer hatte, den rettenden Einfall. Man solle ihr ein Wollknäuel geben, das sie an einem Ende festpacken solle und das andere Ende rollte man dann an einen Ort, an dem sie kein Leid mehr anrichten kann. Das waren die Schlammtöpfe der heißen Quelle. Ihre Schreie, als sie in eines der blubbernden Schlammlöcher fiel, wurden von vielen gehört und noch immer soll man sie durch den Dampf beim Kampf, den Quellen zu entkommen, sehen können.

                                                                                                                                                                                                           Quelle Oliver Mummer

 

Nur wenige Minuten von hier liegt Valahnukamöl eine Felsformation an der Küste

Entstanden ist Reykjanesta durch erodierte zum Teil unterseeische Vulkane. Bekannt sind die Felsküste Valahnukamöl die Klippe Valahnukur sowie die frei im Ozean stehende, fast 60 Meter hohe Klippe Karlinn  (der Mann). Im 14 Kilometer Entfernung sieht man von den Klippen von Reykjanesta die 77 Meter hohe Felseninsel Eldey.

Wir genießen die Küste, machen Fotos ( die leider in den Tiefen meines PC´s verschwunden sind ) und machen uns dann auf um noch mehr Schwefel zu schnuppern ins Geothermalgebiet von Seltun.

Auf gut befestigten Holzstegen durchqueren wir Seltun und sind uns einig ein atemberaubendes Naturschauspiel zu erleben. Überall dampft und blubbert es aus dem Boden. Die Dampfaustrittsstellen nennt man " Fumarolen" und davon hat es einige, auch sehen wir wieder Schlammtöpfe und heiße Quellen.  Die von den heißen Quellen aufgewirbelten Sedimente färben sich rot, orange und grün und erzeugen einen schillernden Kaleidoskop-Effekt auf dem Boden und den umliegenden Hügeln. Es macht richtig viel Spaß hier und schön ist auch , dass der Parkplatz kostenfrei ist.

 

Unseren Schlafplatz finden wir auf dem Campingplatz in Strandkirkja der keine Gebühren erhebt, lediglich für das Duschen werden 500ISK verlangt. Am Campingplatz ist ein Cafe und ein kleiner Laden in dem Wolle und Strickwaren angeboten werden. Wir vermuten das sich der Platz über dieses Läden ein Stück weit finanziert und leisten unseren Beitrag indem wir ordentlich Wolle einkaufen.

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir weiter nach Selfoss und besuchen den Geysirpark.

 

Wer auf Island ist möchte heiße Quellen und Geysire sehen , oder?

Das bekannteste Heißquellengebiet ist Haukadalur . Vor allem der Große Geysir, Namensgeber aller Springquellen war über Jahrhunderte aktiv und wurde 1294 erstmals erwähnt. Die Dampffontänen die alle Stunde bis zu 60 Meter in die Höhe geschleudert wurden, erloschen Anfang des 20. Jahrhundert.

Schade für uns, aber der Strokkur was übersetzt Butterfass bedeutet schleudert eine Dampffontäne von etwa 20 Meter alle 10 Minuten in die Höhe und ist auch sehr sehenswert wie man auf dem Bild deutlich sehen kann. ;0)

 

 

Der Campingplatz in Faxi  hat seinen eigenen Wasserfall der sich auf jeden Fall sehen lassen kann und so schlafen wir mit dem sanften Rauschen des Wassers ein.

 

Wir besuchen den Uridafoss welcher der wasserreichste Wasserfall in Island ist. Der Fluss Pjorsa stürzt mit 360 m³/s Wasser auf etwa 40m Breite 6 m in die Tiefe.        

Das tosen der Wassermassen die zuerst in den Felsspalt stürzen ist wirklich beeindruckend, obwohl wir verwundert waren über die Informationen zu diesem Foss. Wir hätten nicht gedacht, dass er den größten Wasserdurchlauf aller Wasserfälle auf Island hat. Aber man lernt ja nie aus ;0

Und das darf auf keinen Fall fehlen...

 wann immer sich die Möglichkeit ergibt , d.h. wenn wir einfach anhalten können werden Pferde gekuschelt und davon gibt einige auf Island. Ich war total begeistert von den Sturmfrisuren also von den Mähnen die vom Wind ordentlich zerzaust wurden. Wir haben noch einen Abstecher zum Seljandafoss gemacht, aber da zu viele Menschen vor Ort waren, haben wir beschlossen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals hierher zu kommen.

Dafür besuchen wir noch das Flugzeugwrack Solheimasandur,

einer der berühmtesten Fotospots hier auf der Insel.

Die Geschichte zu diesem Wrack ist die dass am 21. November 1973 eine Douglas C117-D der US Navy auf dem Weg nach Europa wegen Vereisung des Vergasers notlanden musste. Sie ging wenige hundert Meter hinter der Küstenlinie in der Sólheimasandur nieder. Verletzt wurde dabei niemand, aber für die US Navy war es zu mühsam, das komplette Flugzeug zu bergen. Es wurden lediglich die Triebwerke samt Flügel demontiert und einige Innereien des Flugzeugs entnommen. Der Rumpf blieb als geschenktes Strandgut zurück.

Früher musste man GPS-Koordinaten folgen, um das richtige Gatter zu erwischen, welches einem die Zufahrt von der Ringstraße zur Sólheimasandur und dem Flugzeugwrack ermöglichte. Heute darf man nicht mehr mit dem eigenen Fahrzeug zum Flugzeug fahren. Die zunehmenden Besucherzahlen und mangelnde Disziplin einiger Besucher haben die Landbesitzer dazu gebracht, das Gelände nur noch für Fußgänger oder lokale Tourguides freizugeben.  Die einfache Strecke ist knapp vier Kilometer und hin und zurück sind zwischen 1,5 – 2 Stunden aufzuwenden. Die kleine Wanderung lohnt sich aber auf jeden Fall.

 

Wir fahren ca. 20 Minuten weiter zum Black Beach , und dieser Strand ist wahrlich schwarz. 

Der Strand besteht aus schwarzen Kies in allen Größen, vom kleinsten Kiesel über herrliche Handschmeichler bis hin zu ordentlichen Brocken. Der Grund, weshalb der Sand von Reynisfjara schwarz ist, liegt in der Erosion von vulkanischem Gestein (auch bekannt als Effusivgestein), dessen schwarze Farbe durch das Abkühlen der Lava entstand, die beim Aushärten schwarz wird. Das bekannteste vulkanische Gestein in Island ist Basalt, aber es gibt mindestens 25 verschiedene Arten auf der Insel, darunter Olivin, Gabbro, Rhyolith und tholeiitische Basalte.

Reynisdrangar sind basalthaltige Felsnadeln am Fuß des Berges Reynisfjall, in der Nähe des Dorfes Vik i Myrdal. 1991 wurde der Black Beach zu den zehn schönsten nicht -tropischen Stränden der Welt gewählt und im Jahr 2021 zum sechstschönsten Strand der Welt.

Leider war es an diesem Tag einmal mehr trüb und regnerisch sodass das Tropenfeeling sich nicht einstellen wollte. Aber allein die Kraft der Natur in diesem Ausmaß mit erleben zu dürfen war unbeschreiblich. Die Wellen kommen mit solcher Wucht an den Strand und unvorsichtige Menschen werden nicht nur nasse Füße bekommen , sondern regelrecht von den Füßen gerissen. Also lieber das machen was auf den großen Schildern am Eingang steht :0)  .

Nachdem ich meine Hosentaschen mit herrlichen Handschmeichlern gefüllt habe, steuern wir den Campingplatz in Kirkjubaer an.

Hier stehen wir das gesamte Wochenende und sitzen den Regen aus, schneiden Video und schreiben am Blog weiter. Passend zu meinem Schafpullover stricke ich mir eine Schafmütze, und so vergeht das Regenwochenende wie im Flug.

Auf unserer Fahrt nach Höfn kommen wir an meinem persönlichen Highlight vorbei, wobei es nicht nur ein Highlight ist der ganze Tag ist eines. Also von Anfang an.

 

Der Svinafellsjokull präsentiert sich uns lange bevor wir ihn erreichen. Direkt an der Ringstraße gelegen ist er leicht und problemlos zu finden und zu erreichen. 

Ich habe noch nie einen Gletscher gesehen und wusste auch nicht wirklich was mich hier erwartet, aber das hier war einfach der Hammer.

Der Svinafellsjokull ist eine lange Gletscherzunge des Vatnajokull. 

Der Svínafellsjökull – diese riesige Gletscherzunge des Vatnajökull – kommt in wilden Kaskaden vom Hvannadalshnúkur, dem höchsten Berg Islands, herunter. Eine der bekanntesten Island-Sagas – die Njáls saga – spielt auch hier unter dem Gletscher. Der Bauernhof aus der Sagazeit wurde im 17. Jahrhundert fast vom Svínafellsjökull begraben. Seit dieser Zeit ist der Gletscher aber wieder auf dem Rückzug. Seine Endmoräne ist heute ungefähr 2 Kilometer von der Ringstraße entfernt, von der aus die Gletscherzunge über eine Schotterpiste gut zu erreichen ist. Der Gletscher war aber nicht nur in der Sagazeit Schauplatz „mörderischer“ Geschichten. Für die Folge „Hinter der Mauer“ des Serienwelterfolgs „Game of Thrones“ wurden viele Szenen hier gedreht. Wie der Film zeigt, ein überaus geeigneter Drehort, wenn man eine dramatische und unberührte Landschaft zeigen will.                                                                      Quell: Just Iceland

 

Weiter geht´s zum Diamond Beach auf den ich mich besonders gefreut habe, einfach deshalb weil ich im Vorfeld so viele schöne Bilder gesehen habe. 

Meine Freude wurde relativ schnell getrübt, denn der Diamond Beach ist ein völlig überlauferner Strand an dem wir anstehen mussten um die wenigen Eisstücke zu fotografieren. Insta vs Reality . Klar war es trotzdem schön , ich habe mich eben blenden lassen von Bildern eines  tollen, menschenleeren Strandes.

Die Diamanten ( Eisklümpchen) die am Strand liegen stammen aus der Gletscherlagune Jökulsarlon, die wir im Anschluss besucht haben. 

Hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Riesige Eisberge die am Gletscher abgebrochen sind, schwimmen in der Lagune bis sie irgendwann auf Meer hinaus gezogen werden. 

 

Man kann hier eine Tour buchen und mit dem Motorboot an die Eisberge und den Gletscher heranfahren und alles aus der Nähe anschauen. Wir genießen diesen Anblick vom Ufer aus , lassen die Drohne fliegen und machen unzählige Aufnahmen.

Diamonds are a girls best friend.

Überwältigt von so vielen Eindrücken machen wir uns auf den Weg .

Da der Seljandafoss nicht weit entfernt ist und wir diesen Wasserfall ja auf einen späteren Zeitpunkt verschoben haben, machen wir zum Sonnenuntergang noch einen Abstecher dorthin und seht selbst...

Der Seljandafoss ist einer der wenigen Wasserfälle bei dem man hinter den Wassermassen durch gehen kann. Natürlich waren wir nicht alleine denn dieses Farbenspiel zum Sonnenuntergang sollte man nicht verpassen.  Also haben wir uns eingereiht um hinter den Fall zu gelangen. Hier haben wir beobachtet wie ein Brautpaar ganz besondere Hochzeitsbilder mit ihrem Fotografen gemacht haben. 

Es lohnt sich Regenkleidung an zu ziehen , denn das man nass wird zeigen die Tropfen die auf dem Objektiv gelandet sind.

Aber alles in allem war das ein krönender Abschluss.

Recht spät erreichen wir den Campingplatz in Selfoss werden aber dennoch sehr freundlich aufgenommen. Nur unser Bruno macht Faxen, und will nicht mehr anspringen und den Zündschlüssel behält er auch im Schloss. Also bleiben wir für diese Nacht an der Rezeption stehen und erst am nächsten Morgen können wir wieder starten und den uns zugewiesenen Stellplatz anfahren. Da es wie aus Eimern regnet nutzen wir die Zeit zum Wäsche waschen ( was in einer kleinen Katastrophe endet ). Der Waschautomat ist mit Karte zu bezahlen, doof nur wenn er abbucht aber keinen Strom gibt. Auch das anschließende Trocknen der Wäsche hat mich zur Weißglut getrieben, denn anstatt zu trocknen hat sich die Trommel nur gedreht, und wieder musste alles im Auto getrocknet werden :0(   .

Nach zwei Nächten auf diesem trotzdem sehr schönen Platz machen wir uns auf um einkaufen zu gehen, was sich als fataler Fehler erweist. 

Wir stehen auf dem Parkplatz eines Bonus Marktes und können nach dem Einkauf wieder nicht starten, und wie könnte es auch anders sein, es regnet Bindfäden. Nach vielem Fluchen und Ärgern und Rücksprache mit unserem Mechaniker zu Hause, pumpt Thomas die Kabine nach oben und kann an einem Startknopf der für Mechaniker unterhalb der Kabine ( für Reperaturzwecke ) angebracht ist   starten. So kommen wir wenigsten zum Campingplatz in Porlakshöfn, aber die Stimmung hat ihren absoluten Tiefpunkt erreicht.

 

Mit den Kabeln von unserem Ersatz Batterieladegerät wird eine Überbrückung von eben diesem Startknopf nach außen gelegt, und durch das zusammenführen der Klemmen startet der Motor. 

Zu unserem großen Glück scheint ein wenig die Sonne und wir können nach diesem Akt den Platz auch genießen. Der Campingplatz liegt nahe der Küste, bietet viel Platz für Womos und Zelte und er hat... Juhuu, heiße Duschen ;0)   .

 

Die zwei schwarzen Punkte sind Surfer die ihren Spaß an den Monsterwellen haben, wobei die Außentemperatur nicht mehr als 8 C° beträgt.

Auch hier gilt  :" Nur die Harten kommen in Garten "!!!


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